Am 24. Oktober gewährt Aixtron einen Einblick in die jüngste Geschäftsentwicklung. Fast traditionell geht die Aktie im Vorfeld auf Tauchstation. Wie so oft wird als Grund die Sorge vor einem anhaltenden Nachfragerückgang und entsprechend schwachen Zahlen ins Feld geführt. Gut möglich, dass die Pessimisten mit den Zahlen erneut eines Besseren belehrt werden.
Kurzer Rückblick: Die Sorge vor einer Enttäuschung war groß. Anleger wechselten im Juli vor den Halbjahreszahlen bei Aixtron an die Seitenlinie oder spekulierten sogar auf fallende Kurse. Kurz vor dem Veröffentlichungstermin fiel die Aktie unter die wichtige Unterstützung bei 7,75 Euro.
Doch dann drehte der Kurs auf, schoss Ende Juli vom Tief innerhalb weniger Tage um über 40 Prozent auf 10,55 Euro nach oben. Grund: Mit den Zahlen zum zweiten Quartal wurde die Gewinnprognose erhöht. Dass der Auftragseingang weiter rückläufig war, fiel nicht ins Gewicht. Denn hier sah Vorstand Bernd Schulte Licht am Ende des Tunnels.
Wiederholt sich die Geschichte? An den Rahmenbedingungen hat sich bei Aixtron zuletzt nicht wirklich etwas geändert. „Alles läuft wie geplant. Sicherlich würden wir uns dennoch über ein Makroumfeld mit weniger Unsicherheiten und somit wieder einer höheren Investitionsbereitschaft freuen“, so Schulte im September gegenüber dem AKTIONÄR. „Doch ist der zunehmende Einsatz von effizienteren Technologien für diverse Anwendungen in gewissen Maße konjunkturunabhängig und trendgetrieben“, erklärte der Firmenlenker. Die Nachfrage kommt dabei aus fast allen Bereichen. Zur Veranschaulichung nannte der Vorstand noch ein paar passende Beispiele.
Mittel- bis langfristig sind die Aussichten also gut. Wie sieht es kurzfristig aus? Stellt sich die erwartete Nachfragebelebung ein, dann dürften sich Auftragseingang und Umsatz im zweiten Halbjahr spürbar verbessern. Da die Gesellschaft zudem mit einem Dollarkurs von 1,20 Euro kalkuliert, also mit einem Wert deutlich über dem aktuellen Niveau, könnte die Rohertragsmarge am Ende des Jahres über den angepeilten 40 Prozent herauskommen – und möglicherweise für eine erneute Überraschung beim Gewinn sorgen.
Die Berenberg Bank hat ihre Kaufempfehlung mit Ziel 12,50 Euro bereits bestätigt. Analystin Charlotte Friedrichs ist zuversichtlich, dass Aixtron die angepeilten Ziele für 2019 erreichen wird. Die Bestätigung der extrem optimistischen Einschätzung Seitens der Deutschen Bank dürfte in Kürze folgen.
Die Aktie prallte zuletzt mehrfach am horizontalen Widerstand bei 10,50 Euro ab. Aktuell holt die Aktie Luft für den nächsten Anlauf. Wie tief die Aktie dabei zurückfällt, ist schwer einzuschätzen. Die Wahrscheinlichkeit, dass der Kurs mit den Q3-Zahlen wieder aufdreht, ist aus Sicht des AKTIONÄR dagegen recht groß. DER AKTIONÄR spekuliert im Real-Depot auf dieses Szenario.
Hinweis nach §34 WPHG zur Begründung möglicher Interessenkonflikte: Akien oder Derivate, die in diesem Artikel besprochen / genannt werden, befinden sich im "Real-Depot" von DER AKTIONÄR.