An den Rahmenbedingungen hat sich zuletzt nur wenig geändert: Bei Aixtron hoffen die Anleger auf eine Belebung der Nachfrage im zweiten Halbjahr. Zudem befindet ich der Anlagenbauer mit Bezug zur Halbleiterbranche über die OLED-Tochter APEVA in der Qualifikationsphase mit einem großen asiatischen Displaykunden. Erste Analysten heben das Kursziel an.
Der mögliche OLED-Auftrag aus Asien sorgt schon seit mehreren Quartalen für Fantasie. Aufgrund der weiter geringen Visibilität sind die Umsatzprognosen für das laufende Jahr weiterhin recht weit gefasst. Frische Quartalszahlen gibt es am 23. Juli.
Die britische Investmentbank Barclays hat im Vorfeld das Kursziel von 11,50 auf 13,50 Euro angehoben und die Einstufung auf "Overweight" belassen. Die meisten von ihm beobachteten Hardware-Unternehmen aus der Technologiebranche hätten die Virus-Krise im ersten Quartal gut überstanden und für das zweite Jahresviertel entweder eine Talsohle oder weiter starke Resultate in Aussicht gestellt, so Analyst Andrew Gardiner. Beim LED- und Chipindustrieausrüster Aixtron erscheinen die Jahresziele erreichbar.
Aixtron peilt 2020 einen im Vergleich zum Vorjahr mindestens stabilen Umsatz zwischen 260 und 300 Millionen Euro (Vorjahr: 259,6 Millionen Euro) an. Dabei erwartet der Vorstand eine Bruttomarge von rund 40 Prozent. Vor Steuern und Zinsen sollen vom Umsatz zehn bis 15 Prozent hängen bleiben.
Das Fazit hat Bestand: Könnte Aixtron endlich Fortschritte bei der Qualifizierung der OLED-Anlage vermelden, würde dies der Aktie natürlich kräftigen Rückenwind verleihen. Das gilt auch für gute Q2-Zahlen und einen freundlichen Ausblick auf das zweite Halbjahr. DER AKTIONÄR hält an seiner positiven Einschätzung fest – auch wenn temporäre Rückschläge bei der Aktie nicht auszuschließen sind.