Die Prognosen für 2020 stehen bei Aixtron. Analysten sehen durch die Bank Luft nach oben für die Aktie des Spezialanlagenbauers. Für Fantasie sorgt ein möglicher Großauftrag aus dem OLED-Bereich - allerdings nicht erst seit heute.
Der Spezialanlagenbauer, der den Hauptteil seines Geschäfts in China macht, peilt 2020 einen im Vergleich zum Vorjahr mindestens stabilen Umsatz zwischen 260 und 300 Millionen Euro (Vorjahr: 259,6 Millionen Euro) an. Dabei erwartet der Vorstand eine Bruttomarge von rund 40 Prozent. Vor Steuern und Zinsen sollen vom Umsatz zehn bis 15 Prozent hängen bleiben.
Die Bandbreite beim Umsatz berücksichtigt auch die noch nicht klare Quantifizierbarkeit eines möglichen Auftrags im Bereich der organischen Leuchtdioden (OLED). Hintergrund: Mit dem Einstieg des Joint-Venture-Partners IRUJA (Südkorea) bei der Aixtron-Tochter APEVA im Oktober 2018 wurden wichtige Weichen gestellt. Aixtron befindet sich über die OLED-Tochter in der Qualifikationsphase mit einem großen asiatischen Displaykunden – in Finanzkreisen wird dabei oft der Name Samsung genannt. Ein Prototyp der Anlage durchläuft schon länger ein umfangreiches Evaluierungsprogramm. Das Erreichen der Qualifikation ist Voraussetzung für einen möglichen Einsatz in der Massenproduktion für OLED-Displays. Der Wachstumsmarkt für OLED-Displays wurde zuletzt durch die Nutzung in Mobiltelefonen geprägt. Künftig dürfte es hier einen Schub durch die zunehmende Verbreitung von OLED-Fernsehern und den Einsatz in Fahrzeug-Displays geben.
Könnte Aixtron endlich Fortschritte bei der Qualifizierung der Anlage vermelden, würde dies der Aktie natürlich kräftigen Rückenwind verleihen. Aber auch neben dem OLED-Bereich hat sich Aixtron in einer Reihe von Wachstumsmärkten die Marktführerschaft erarbeitet und wird mittel- und langfristig von dieser breiten Aufstellung profitieren. Gefragt sind dabei auch Anlagen zur Herstellung von Lasern und 3D-Sensoren, etwa für Smartphones. Dabei profitiert Aixtron auch vom Ausbau des neuen 5G-Mobilfunkstandards. Erweist sich der Sprung über die 10-Euro-Marke als nachhaltig, könnte die Aktie wieder Kurs auf das Jahreshoch bei 11,59 Euro nehmen.