Die Aixtron-Aktie arbeitet einmal mehr an ihrem Comeback. Nach einer ausgedehnten Konsolidierungsphase dreht der Kurs wieder auf. Rückenwind gibt es durch die sich aufhellende Branchenstimmung und die Aussicht auf eine verbesserte Auftragslage. Zudem gibt es heute eine frische Kaufempfehlung für den Analagenbauer.
Die Bereitschaft der Kunden, wieder mehr in Produktionskapazitäten zu investieren, scheint zu steigen. Kann sich der Auftragseingang bei Aixtron tatsächlich nachhaltig verbessern – und das bei einer entsprechenden Preisqualität, dann dürften auch die Margen wieder anziehen.
Die Nachfrage kommt dabei aus fast allen Bereichen. Die Nachfrage kommt zum einen aus dem Bereich der Leistungselektronik vornehmlich für Galliumnitrid (GaN)-Leistungs- und Hochfrequenzbauelemente wie für den Bau von 5G Sendemasten sowie Bauelementen aus Siliziumkarbid (SiC) für den Einsatz bei der Elektromobilität. Zum anderen steigt die Nachfrage im Bereich der Optoelektronik, hier insbesondere für Laser für die Sensorik als auch die optische Datenübertragung.
Zur Veranschaulichung ein paar weitere Beispiele gefällig? Jeder Sendemast für 5G benötigt GaN-Chips. Jedes Handy mit aktiver Gesichtserkennung auf der Vorderseite oder Time-of-Flight Kameras auf der Rückseite benötigt ein Laserarray. High Performance Elektroautos bauen zunehmend auf SiC als zentrales Element für den so genannten Main Inverter. Hocheffiziente Stromversorgung wie für Serverfarmen baut zunehmend auf GaN für zentrale Funktionen. Die Signalgeber für die optische Datenübertragung benötigen Laser als Lichtquelle.
Die Bauelemente für all diese Anwendungen können auf Anlagen auf dem Hause Aixtron hergestellt werden. Trends hin zu schnellerer Datenverfügbarkeit, höherer Energieeffizienz, schnellerem Mobilfunk oder Cloudification werden durch Aixtron-Technologien ermöglicht. Die Wahrscheinlichkeit ist also groß, dass die Gesellschaft von der wachsenden Nachfrage in diesen Bereichen profitieren wird.
Zu diesem Schluss kommen auch die Analysten vom Bankhaus Lampe. Sie haben ihre Einschätzung für die Aktie von „Halten“ auf „Kaufen“ hochgesetzt. Sie sehen die Aktie bei 12,50 Euro fair bewertet. Die Gründe für die zuletzt relativ schwache Kursentwicklung der Aktie dürften sich 2020 umkehren, so Analyst Veysel Taze. In diesem Jahr dürften neue Wachstumstreiber zur Geltung kommen.
DER AKTIONÄR hält an seiner Einschätzung fest: Setzt sich am Markt die Meinung durch, dass es dem Vorstand gelingen wird, bei anziehender Nachfrage auch die Margen zu verbessern, dürfte die Aktie den nächsten Versuch starten, den horizontalen Widerstandsbereich um 10,50 Euro zu attackieren. Auf dem Weg dorthin wartet zunächst ein horizontaler Widerstandsbereich um 9,00 Euro. Gelingt der nachhaltige Sprung über diese Hürde, dürfte die Aktie Fahrt aufnehmen. DER AKTIONÄR spekuliert im Real-Depot mit einer Trading-Position auf dieses Szenario.
Hinweis nach §34 WPHG zur Begründung möglicher Interessenkonflikte: Aktien oder Derivate, die in diesem Artikel besprochen / genannt werden, befinden sich im "Real-Depot" von DER AKTIONÄR.