Der Zinsentscheid der US-Notenbank hat Signalwirkung. Die Zinsen in den USA werden zwar schneller steigen, allerdings nicht höher als bislang erwartet. Das gibt den Börsen Sicherheit – zumindest vorerst. Vor allem die zuletzt arg gebeutelten Technologiewerte melden sich zurück. Das gilt auch für die Aixtron-Aktie.
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Nachdem Berenberg-Analystin Charlotte Friedrichs Mitte November in einer Studie auf die abnehmende Dynamik bei den Auftragseingängen bei Aixtron hingewiesen hatte und zeitgleich ein Kunde mit einer Gewinnwarnung überraschte, stieg die Verunsicherung der Investoren. Die Aktie rutschte in einem für Technologiewerte zuletzt nicht wirklich freundlichen Marktumfeld daher mit Schwung unter die charttechnische Unterstützung bei 20 Euro.
Aixtron selbst sieht aber keine wirklichen Anzeichen für eine deutliche Abschwächung der Nachfrage. Auftragseingang und Umsatz erreichten in den ersten neun Monaten den höchsten Stand seit 2012. Die Jahresprognose steht. Im Gesamtjahr 2021 sollen Umsatzerlöse zwischen 400 Millionen und 440 Millionen Euro (Vorjahr: 269 Millionen Euro) erzielt werden.
Die Q4 läuft dem Vernehmen nach Plan. Auch wenn die letzten Umsätze noch logistisch durch die Tür bzw. in den Flieger gebracht werden müssten, sollte zumindest die untere Begrenzung der Range sicher erreicht werden. Auch bei der EBIT-Marge in Höhe von 20 bis 22 Prozent besteht vermutlich kein Nachbesserungsbedarf.
DER AKTIONÄR hat bereits mehrfach darauf hingewiesen, dass sich der Auftragseingang nach dem sprunghaften Anstieg der Bestellungen im zweiten Quartal künftig wieder normalisieren sollte. Wachstumssorgen sind mit Blick auf das neue Jahr 2022 aber trotzdem fehl am Platz. Die Gesellschaft will im kommenden Jahr auf dem Niveau aufsetzen, das sie im laufenden Jahr erreicht hat und sich von da aus weiter entwickeln. Eine Jahresprognose für 2022 gibt es wie gewohnt erst im Februar.
Megatrends wie Digitalisierung, Datenkommunikation und E-Mobilität treiben die Nachfrage nach Verbindungshalbleitern. Anwendungen der Galliumnitrid- und Siliziumkarbid-Leistungselektronik sorgen für zusätzliche Fantasie. Mit seinen Depositionsanlagen agiert Aixtron am Puls der Zeit. Die mittelfristigen Aussichten sind gut. Das Marktumfeld hat sich aufgehellt - zumindest kurzfristig. Die Aktie könnte daher nun eine Gegenbewegung auf die jüngsten Verluste starten und versuchen, die 20-Euro-Marke zurück zu erobern. DER AKTIONÄR spekuliert im Real-Depot auf dieses Szenario.
Hinweis auf Interessenkonflikte gemäß § 85 WpHG: Aktien von Aixtron befinden sich im Real-Depot von DER AKTIONÄR.