Die Papiere des Flugzeugbauers Airbus haben am Montag nach ihrem zwischenzeitlichen Dreh ins Plus rasch wieder die Gegenrichtung eingeschlagen. Am Ende gingen sie mit einem Abschlag von 13,3 Prozent auf 55,14 Euro aus dem heutigen Xetra-Handel. Damit war die Aktie der größte Verlierer des Tages im MDAX. Analystenkommentare zu Airbus waren am Montag aber überwiegend von Zuversicht geprägt.
Die Corona-Krise führt bei Airbus zur Streichung des aktuellen Ausblicks und der Dividende für 2019. Gemeinsam mit einer neuen Kreditlinie soll dies dem Unternehmen Liquidität sichern. Laut einem Börsianer waren dringende Maßnahmen nötig, da Airbus offensichtlich schon im dritten Krisenmonat Probleme bekomme. Wie der Konzern mitteilte, verfügt er nun über ungefähr 30 Milliarden Euro an liquiden Mitteln.
"Airbus macht nun das, was man erwarten konnte", schrieb Jefferis-Analyst Sandy Morris in einer am Montag vorliegenden Studie. Gewissermaßen diene dies als Absicherung gegen die Krise. Ob das alles reiche, müsse abgewartet werden, so Morris.
Bereits Ende der vergangenen Woche hatte er vorgeschlagen, dass Regierungen in den kommenden drei Jahren 500 bis 600 Flugzeuge von Airbus kaufen sollten, um den Konzern zu stützen. Der Schritt wäre eine Art umgekehrte Verschrottungsprämie. Sollte dies passieren, führte Morris nun in seiner aktuellen Studie aus, wäre Airbus doppelt abgesichert und man könnte wieder nach vorne schauen. Der Analyst rät nach wie vor zum Kauf der Airbus-Papiere mit einem Kursziel von 80 Euro.
Die Airbus-Papiere waren im Zuge der Coronavirus-Krise in der zurückliegenden Woche mit 47,70 Euro auf den tiefsten Stand seit gut fünf Jahren gefallen. Seit Beginn des Corona-Börsencrashs vor einem Monat hatten sie zeitweise mit minus 64 Prozent fast zwei Drittel ihrer Marktkapitalisierung verloren.
DER AKTIONÄR bleibt langfristig zuversichtlich. Zuletzt ist das Papier von Airbus aber förmlich nach unten durchgereicht worden. Derzeit arbeitet die Aktie an einer Stabilisierung. Risikobereite Anleger können darüber nachdenken, eine erst kleine Position aufzubauen. Der Gesamtmarkt bleibt aber extrem risikobehaftet – das sollte man einkalkulieren.
(Mit Material von dpa-AFX)