Der weltgrößte Flugzeugbauer Airbus verschiebt den Ausbau seiner Mittelstreckenjet-Produktion angesichts der Probleme in den Lieferketten weiter nach hinten. Die geplante Rekordproduktion von monatlich 75 Jets aus der Modellfamilie A320neo werde statt im Jahr 2025 wohl erst 2026 erreicht, teilte der DAX-Konzern bei der Vorlage seiner Jahresbilanz am Donnerstag in Toulouse mit.
Das Zwischenziel von 65 Maschinen pro Monat verschiebt sich auf Ende 2024. Andererseits will Airbus die gedrosselte Produktion seiner Großraumjets wieder ein Stück hochfahren. Für das laufende Jahr peilt Konzernchef Guillaume Faury insgesamt die Auslieferung von insgesamt 720 Verkehrsflugzeugen an und damit so viele wie ursprünglich für 2022 geplant. Da hatte der Hersteller letztlich netto nur 661 Jets an seine Kunden übergeben können.
Im abgelaufenen Jahr steigerte Airbus seinen Umsatz trotz der Probleme um 13 Prozent auf knapp 58,8 Milliarden Euro. Der um Sonderposten bereinigte Gewinn vor Zinsen und Steuern legte um 16 Prozent auf 5,6 Milliarden Euro zu und übertraf damit die durchschnittlichen Erwartungen von Analysten. Unter dem Strich blieb mit 4,25 Milliarden Euro ein Prozent mehr übrig als im Vorjahr. Die Dividende für die Anteilseigner soll nun von 1,50 auf 1,80 Euro je Aktie steigen.
Zudem gab es auch News auf der Vorstandsebene. Der Kunststoffkonzern Covestro verliert seinen Finanzchef an Airbus. Thomas Toepfer werde das Unternehmen zum 31. August vorzeitig verlassen und in gleicher Position zum Flugzeugbauer Airbus wechseln, teilte Covestro am Mittwochabend mit. Dort wird er den scheidenden Dominik Asam beerben. Airbus-Finanzchef Asam hatte schon im vergangenen Sommer seinen Wechsel zu SAP eingeleitet und wird den Flugzeugbauer Anfang März verlassen.
Mit Thomas Toepfer holt sich Airbus einen starken Mann ans Bord. Auch die Zahlen stimmen. Die Aktie notiert vorbörslich leicht im Plus. Investierte Anleger bleiben bei der Aktie an Bord. Ein Stopp bei 104,00 Euro sichert nach unten ab. Neueinsteiger warten ein klares Signal wie den Sprung über den Widerstandsbereich bei 122 Euro ab.
(Mit Material von dpa-AFX)