Dem weltgrößten Flugzeugbauer Airbus ist ausgerechnet im zweiten Corona-Jahr 2021 der höchste Gewinn seiner Geschichte gelungen. Dank gestiegener Flugzeug-Auslieferungen und Einsparungen übertraf der Überschuss mit 4,2 Milliarden Euro den bisherigen Rekordgewinn von 2018, wie der DAX-Konzern am Donnerstag in Toulouse mitteilte.
In den Jahren 2019 und 2020 hatte Airbus Milliardenverluste eingefahren – erst aufgrund einer Strafe wegen Korruptionsvorwürfen, dann wegen der Corona-Krise und des teuren Abbaus tausender Arbeitsplätze. Die Aktionäre sollen nach zwei Nullrunden jetzt wieder eine Dividende erhalten: Geplant ist die Ausschüttung von 1,50 Euro je Aktie.
Im laufenden Jahr will Airbus die Flugzeugproduktion nach den Einschnitten in der Pandemie wieder deutlich hochfahren. Geplant ist die Auslieferung von rund 720 Verkehrsflugzeugen nach 611 Stück im vergangenen Jahr. Der Gewinn vor Zinsen, Steuern und Sondereffekten (bereinigtes Ebit) soll 5,5 Milliarden Euro erreichen. Im vergangenen Jahr verdreifachte er sich nahezu auf knapp 4,9 Milliarden Euro und übertraf damit das Ziel des Vorstands und die durchschnittlichen Erwartungen von Analysten.
Die US-Investmentbank Goldman Sachs hat Airbus nach den Zahlen zum vierten Quartal 2021 auf der "Conviction Buy List" mit einem Kursziel von 179 Euro belassen. Der Flugzeugbauer habe ein solides Zahlenwerk vorgelegt, wobei alle wesentlichen Kennziffern die Erwartungen übertroffen hätten, schrieb Analystin Daniela Costa in einer am Donnerstag vorliegenden Studie. Zudem sei der Dividendenvorschlag besser als erwartet ausgefallen. Das Unternehmensziel für die Flugzeugauslieferungen im laufenden Jahr liege dagegen leicht unter der Konsensschätzung, sodass diese nun leicht sinken dürfte.
Zuletzt hat die Aktie von Airbus erfolgreich die 200-Tage-Linie verteidigen können. Nun könnte das Papier zum Sprung über die Hochs vom Januar und August 2021 ansetzen. Dies würde ein neues Kaufsignal für die Aktie bedeuten. Anleger bleiben an Bord.