Der Flugzeugbauer Airbus sucht für den geplanten Hochlauf der Fertigung allein bis Mitte 2023 mehr als 1.000 neue Mitarbeiter. Nachdem die Produktion während der Corona-Pandemie drastisch heruntergefahren wurde, soll sie nun sukzessive wieder steigen – bis auf den Rekordwert von 75 Maschinen der A320-Familie im Jahr 2025.
"Entsprechend stellen wir auch ein", sagte der Chef der neuen Strukturmontagetochter Airbus Aerostructures, André Walter. "Wir haben im letzten und in diesem Jahr bereits 700 feste Mitarbeiter und circa 1.400 Leiharbeitskräfte wieder eingestellt." Diese Werte gelten für den gesamten zivilen Flugzeugbau in Deutschland, zu dem auch die Endmontage bei der Tochter Airbus Operations gehört.
Die bisherigen Einstellungen reichen Walter zufolge bei weitem nicht aus. So seien allein für die Rumpfschalenfertigung in Nordenham an der Unterweser bis Mitte 2023 weitere 150 neue Stellen zu besetzen. Und für Hamburg, den nach Toulouse zweitgrößten Airbus-Standort, bezifferte Walter den zusätzlichen Personalbedarf bis Mitte kommenden Jahres auf 800 bis 1.000. Insgesamt arbeiten bei Airbus laut Walter an den deutschen Standorten derzeit in Summe 21.450 Beschäftigte in der zivilen Flugzeugfertigung; davon entfallen 8.400 auf die Aerostructures-Standorte Hamburg, Bremen, Nordenham und Stade.
Als größte Herausforderung bezeichnete er es, überhaupt genügend qualifizierte Mitarbeiter zu finden. "Wir können ja nicht einfach einstellen vom Markt, sondern man muss bei uns ja eine Produktionszulassung haben, die man dann erst mal in einer Praxisphase erwerben muss, bevor man dann tatsächlich auch ein Flugzeug bauen darf", sagte der Airbus-Manager. Erschwerend komme hinzu, dass der Flugzeugbauer nicht allein auf der Suche nach Fachkräften sei. "Andere Industrien und Branchen haben in den letzten Monaten drastisch angezogen, das heißt qualifizierte Facharbeiter werden überall gesucht und da sind wir natürlich im Wettbewerb."
Die Aktie von Airbus hat sich seit Anfang Juli deutlich erholen können. Zuletzt hat sie etwas konsolidiert, sie konnte die wichtige 38-Tage-Linie aber verteidigen. Anleger bleiben an Bord.