Die Corona-Pandemie ist noch nicht ausgestanden, der Luftverkehr kommt nur ganz allmählich wieder auf Touren. Airlines brauchen deshalb bestellte Flugzeuge später oder gar nicht. Airbus braucht nun für fertige Flugzeuge Lagerfläche – und hat diese bei Braunschweig gefunden.
Airbus will im August mehrere fertige Maschinen der A320-Reihe auf dem Flughafen Braunschweig-Wolfsburg zwischenparken. Damit wird ein Teil des Geländes zu einer Art Lager für die Jets, wie der Regional-Airport ankündigte.
Die bis zu 15 Exemplare der A320-Reihe, die auf dem östlichen Vorfeld abgestellt werden sollen, müssten noch auf ihre Auslieferung an die Kunden warten. Wegen der Corona-Lage sei dies derzeit schwierig. An "Parkgebühren" rechnet der Flughafen mit "einem Betrag in niedrigen sechsstelligen Bereich", wie Geschäftsführer Michael Schwarz sagte. Airbus entsendet extra eigenes Personal nach Braunschweig.
Die Airbus-Aktie gehört mit einem Minus von zeitweise über drei Prozent neben Lufthansa heute zu den schwächsten MDAX-Werten.
Die Analysten von Morgan Stanley haben das Kursziel für Airbus heute von 94 Euro auf 90 Euro reduziert, was möglicherweise ebenfalls zu den aktuellen Kursverlusten beiträgt.
Die Luftfahrt gehört zu dem am schwersten von der Pandemie betroffenen Wirtschaftszweigen. Airbus plant einen großangelegten Jobabbau, auch an Standorten in Deutschland. Die geringere Nachfrage nach Flügen bringt Airlines unter Druck, das wiederum hat Folgen für die Flugzeugbauer.
Aber auch die Fluggesellschaften selbst müssen derzeit viele Maschinen abstellen, etwa Lufthansa auf der Nordwest-Landebahn auf dem Frankfurter Flughafen. Die Flotten dürften nach der Krise deutlich schrumpfen.
Der Airbus-Rivale Boeing meldete für seine Verkehrsflugzeugsparte im zweiten Quartal ein Auslieferungsminus um fast 80 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Nur noch 20 Maschinen verließen die Werke. (Mit Material von dpa-AFX)
Die Airbus-Aktie gehört nicht zu den Papieren, die man derzeit unbedingt haben muss. Es gibt derzeit deutlich attraktivere Aktien. Wer dem Rat vom AKTINIONÄR Mitte März folgte und sich für gut 50 Euro ein paar Stücke ins Depot legte, hält die Papiere. Spätestens bei 56 Euro sollte eine Stopp-Order gesetzt werden.