Die Aktie des europäischen Flugzeugbauer präsentiert sich derzeit volatil. Eigentlich hatte die Hoffnung auf eine baldige Erholung des Flugverkehrs den Kurs beflügelt. Doch dann kippte das Sentiment zur Wochenmitte ins Negative, die Angst vor einer zweiten Corona-Welle übermannte die Märkte. Operativ hat Airbus nun einem Bericht der Financial Times (FT) zufolge die Pläne für einen Derivate-Marktplatz aufgegeben.
Der Skytra genannte Handelsplatz für Futures- und Optionsgeschäfte war an Airlines gerichtet. Auf dem Marktplatz sollten Fluggesellschaften die Möglichkeit bekommen, sich mit Derivaten gegen drohende Einnahmeausfälle abzusichern. Von diesen Plänen rücke der Konzern nun jedoch ab, um Geld zu sparen. Nach Angaben der FT spare Airbus dadurch einen zweistelligen Millionenbetrag.
Die Pläne wurden von Branchenbeteiligten ohnehin kritisch gesehen, da Absicherungsgeschäfte überwiegend von Banken betrieben werden. Ganz aufgegeben wird das Projekt aber nicht. Statt als Handelsplattform soll Skytra als Benchmark- und Datenanbieter für den weltweiten Tourismus-Markt aufgezogen werden. Die nötige Zulassung ist bereits beantragt.
Das Einsparpotenzial dürfte für Airbus gering ausfallen. Das Positive daran ist vor allem, dass Airbus nicht zu weit von ihrem Kerngeschäft abrückt. Die Aktie legt im Zuge der Meldung zu. DER AKTIONÄR hatte Mitte März (Print-Ausgabe 13/20) mutigen Anlegern empfohlen, das sehr niedrige Kursniveau um 50 Euro zum Aufbau erster Positionen zu nutzen. Die aufgelaufenen Kursgewinne sollten nun mit einem auf 56 Euro nachgezogenen Stopp knapp unterhalb der 50-Tage-Linie abgesichert werden.
(Mit Material von dpa-AFX)