Airbus sucht einen Ausweg aus der Corona-Krise. Die Epidemie hat die gesamte Flugindustrie im Griff. Reiserestriktionen zwingen Airlines, die Flieger am Boden zu lassen. Folgerichtig ist der Bedarf nach Großraumflugzeugen vorerst gesunken, mit verheerenden Folgen für Airbus – wie geht es weiter?
Mittel- bis langfristig wird erwartet, dass Airlines weniger Großraumflugzeuge nachfragen werden. Dies wird nach Einschätzung des Analysten Richard Aboulaffia erst ab dem kommenden Jahr zu spüren sein. „In diesem Jahr wird die Produktion von Großraumflugzeugen noch nicht so sehr zurückgehen. Um den Zeitraum 2021-2022 müssen wir uns Sorgen machen", so Aboulaffia in einem Interview mit Bloomberg.
Doch auch kurzfristig droht dem europäischen Flugzeugbauer Ärger um Stornierungen: Easyjet hat eine Bestellung von 107 Flugzeugen der A320-Familie offen. Airline-Gründer und Großaktionär Stelios Hajiloannou setzt das Management unter Druck, den Auftrag zu stornieren – der Auftrag umfasst ein Volumen von 4,5 Milliarden Pfund (5,1 Milliarden Euro). Das wäre ein weiterer Schlag für das operative Geschäft von Airbus.
Airbus hatte bereits erklärt, dass man daran arbeite, die Zahlungen für die Bestellung zu verschieben und zu reduzieren. Doch das ist dem Gründer nicht genug. Er will, dass Easyjet ganz verzichtet.
Goldman belässt Airbus auf 'Conviction Buy List'
Dennoch belässt Goldman Sachs die Airbus-Aktie auf der "Conviction Buy List" mit einem Kursziel von 144 Euro belassen. Die Aussichten für den globale Luftfahrtmarkt blieben ungewiss, schrieb Analyst Chris Hallam in einer am Mittwoch vorliegenden Studie. Insofern seien die Erwartungen der Investoren an die Flugzeugauslieferungen von Airbus für die Jahre 2020 und 2021 breit gestreut.
Die Aktie ist im Zuge der Corona-Krise massiv unter die Räder gekommen. Langfristig bleibt DER AKTIONÄR aber zuversichtlich. Mutige Anleger können darüber nachdenken, erste Positionen aufzubauen und auf einen Turnaround zu spekulieren.
(Mit Material von dpa-AFX)