Die Aktie von Adyen hat ihre Talfahrt auch zu Beginn der neuen Woche fortgesetzt und Montag weitere neun Prozent verloren. Angesichts des jüngsten Crashs senken die Analysten reihenweise die Kursziele. Dabei hat sich nun auch der größte Skeptiker des niederländischen Zahlungsabwicklers zu Wort gemeldet.
Analyst Pavan Daswani von der Citigroup ist schon länger bearish zu Adyen eingestellt. Nun hat er seine Verkaufsempfehlung für die Aktie noch einmal bestätigt und das Kursziel von 1.050 auf 750 Euro gesenkt. Er signalisiert damit weitere sieben Prozent Verlustpotenzial und bleibt der größte Bär, nachdem sein bisheriges Kursziel zeitweise unterboten worden war.
Er sei skeptisch, ob der Fintech-Konzern das langfristige Margenziel erreichen kann. Denn um das Wachstum aufrechtzuerhalten, müsse Adyen weiterhin Personal einstellen und langfristig investieren, während gleichzeitig die Konkurrenz zunehme, so Daswani.
Kaufempfehlung gestrichen, Kursziele purzeln
Der Blick auf die Halbjahreszahlen aus der Vorwoche, die in fast jeder Hinsicht enttäuscht hatten, stimmt auch bislang bullishe Analysten vorsichtiger. Die Kursziele purzeln dabei fast genauso schnell wie der Kurs.
So hat etwa Adam Wood von Morgan Stanley seine Kaufempfehlung gestrichen und die Aktie auf „equal-weight“ abgestuft. Das Kursziel hat er bei dieser Gelegenheit von 2.000 auf 1.025 Euro beinahe halbiert. Angesichts der Risiken für die Wachstumsaussichten und des Mangels an Kurskatalysatoren sei der heftige Einbruch der Aktie gerechtfertigt, so der Experte.
Konkret hat die Aktie von Adyen seit der Vorlage der Halbjahreszahlen am Donnerstagmorgen mehr als 45 Prozent an Wert verloren. Zwar ist nach derartigen Crashs immer auch technische Gegenbewegung möglich. Anleger sollten allerdings nicht ins fallende Messer greifen und das Papier auch weiterhin meiden.