Die Kreativ-Softwareschmiede Adobe hat beeindruckende Quartalszahlen präsentiert: Das am 28. Februar abgelaufene Quartal ist das erste mit einem Umsatz von mehr als drei Milliarden Dollar. Die Kosten des durch die Corona-Pandemie abgesagten Adobe Summits sind schon eingepreist – mit 0,07 Dollar pro Aktie. Das Papier legt kräftig zu.
Nachdem die Aktie in einer ersten Reaktion nach den Zahlen für das Q1/2020 am 12. März zusätzlich zu den Corona-Crashverlusten zwei Prozent verlor, hat sich das Blatt schnell gewendet. Am Freitag lag Adobe zeitweise zehn Prozent im Plus. Starke Zahlen befeuern den Aufstieg – sowohl Umsatz als auch Gewinn pro Aktie schlugen die Analystenerwartungen.
Der Umsatz stieg im ersten Quartal um 19 Prozent auf 3,09 Milliarden Dollar (Konsens-Schätzung: 3,05 Milliarden Dollar) und der Gewinn pro Aktie lag bei 2,27 Dollar – einem Plus von gut 31 Prozent (Schätzung: 2,24 Dollar). Der Gewinn lag bei 1,11 Milliarden Euro und trifft die Erwartungen.
Am stärksten legte das Cloud-Geschäft zu. Die im Digital-Media-Segment zusammengefassten Creative- und Document-Clouds sorgten für 2,17 Milliarden Dollar Umsatz (Plus 22 Prozent zum Vorjahresquartal). Die hierdurch jährlich wiederkehrenden Umsätze stiegen um 400 Millionen Dollar auf 8,73 Milliarden Dollar.
Die Cloud-Dienste werden auch immer stärker mobil genutzt, wie die Aussagen des Adobe-Vorstands verdeutlichen.
Die Nachfrage nach unseren mobilen Anwendungen wie Photoshop auf dem iPad, Lightroom und Photoshop Express wächst weiter. Mit mehr als 35 Millionen neuen Adobe-IDs im ersten Quartal erweist sich der Mobile-Sektor als starker Kanal für neue kostenpflichtige Mobile- und Desktop-Abonnements.
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Ausblick Q2/2020
Adobe erwartet im zweiten Quartal einen Umsatz von 3,175 Milliarden Dollar (Konsens: 3,22 Milliarden Dollar) und einen Gewinn pro Aktie von 2,35 Dollar (Schätzung: 2,33) steigen.
Die Investoren straften die Aktie wegen der leicht unter den Erwartungen prognostizierten Umsätze für das zweite Quartal 2020 nachbörslichen in einer ersten Reaktion mit zwei Prozent Verlust ab. Nach genauerem hinsehen erkannte der Markt wieder das Potenzial von Adobe und schickte die Aktie aufwärts.
Die Aktie von Adobe hat im Laufe der Coronakrise bereits über 20 Prozent eingebüßt und damit den Stopp des AKTIONÄR ausgelöst. Der Konzern hat aufgrund seiner führenden Position in den Bereichen Creative und Document auch im Marketing, in der Werbung und im E-Commerce gute Chancen, die Wachstumsstory weiterzuführen – trotz Corona-Crash.
Angesichts der starken fundamentalen Verfassung von Adobe ist der aktuelle Kurssturz eine gute Möglichkeit, um bei der Aktie des Cloud-Giganten (wieder) günstiger einzusteigen. Anleger halten sich somit für den Wiedereinstieg bereit.