Bei Adidas-Konkurrent Under Armour läuft es nicht so gut. Der US-Produzent von Sport- und Modeartikeln hat am Mittwoch eine Umsatzwarnung herausgegeben. Die Aktie ging daraufhin in die Knie. Under Armours Schwäche könnte die Stärke von Adidas sein. Die Aktie übersteigt am Donnerstag die 200-Euro-Marke.
Under Armour erwartet für 2019 ein Umsatzwachstum von drei bis vier Prozent. Wall Street hatte mit fünf Prozent gerechnet. In Nordamerika werde es wohl kein Wachstum geben, so der Konzern. Die Folge: Die Anleger schmissen ihre Under-Armour-Aktien auf den Markt. Zum Handelsschluss stand ein Minus von neun Prozent zu Buche, zwischenzeitlich waren es zehn Prozent.
Während Under Armour offenkundig stark unter dem Wettbewerb besonders mit Nike und Adidas leidet, läuft es für Adidas sehr gut in Nordamerika, der für die Sportartikelhersteller wichtigsten Region. Im dritten Quartal legte der Umsatz von Adidas und Reebok in Nordamerika zusammen 16 Prozent zu.
Under Armour weit hinter Adidas
Derzeit kommt Adidas auf ein 2019er-KGV von 21 und Under Armour auf 58. Auch wenn die Amerikaner mit 60 Prozent beim Gewinn viel stärker wachsen als Adidas (15 Prozent), steckt im Aktienkurs von Under Armour eine viel höhere Erwartungshaltung als bei Adidas. Enttäuschungen wie am Mittwoch bestraft die Börse knallhart.
Zumal Adidas in Sachen Margen Under Armour um Längen voraus ist, obwohl die Amerikaner ja schon lange kein Start-up mehr sind. Adidas kommt auf eine EBITDA-Marge für das laufende Jahr von 12,9 Prozent. Under Armour kommt auf eine Spanne von 6,6 Prozent.
Fit wie ein Turnschuh
Mit der Umsatzwarnung hat Under Armour Vertrauen verspielt, das Sentiment dürfte vorerst schwach bleiben. Hingegen steigt die Adidas-Aktie am Donnerstag über die psychologisch wichtige Marke von 200 Euro. Solange die Marke Adidas so beliebt ist wie derzeit (in den USA ist sie der drittbeliebteste Brand), bleibt DER AKTIONÄR bullish. Ziel: 260 Euro, Stopp: 175 Euro.