Das Börsenjahr 2015 ist bald vorüber. Top-Gewinner im DAX war die Aktie des Sportartikelherstellers Adidas. Entgegen den Erwartungen hat der Konzern nach dem schwierigen Jahr 2014 die Wende geschafft. Für 2016 sieht sich Adidas trotz der aktivistischen Aktionäre gut gerüstet.
In einem Interview mit der Financial Times hat sich Finanzchef Robin Stalker zu den neuen Großaktionären geäußert. Im Laufe des Jahres sind der belgische Milliardär Albert Frère, der Ägypter Nassef Sawiris und die Investmentfirma Southeastern Asset Management von Mason Hawkins bei Adidas eingestiegen. Diese sind dafür bekannt, dass sie versuchen, Einfluss auf Unternehmensentscheidungen zu nehmen. „Ich habe nie ein Gespräch gehabt, bei dem mich jemand zu irgendetwas gedrängt hat“, sagte Stalker nun aber nach Gesprächen mit Frère und Hawkins.
An sich ist der Einstieg neuer Aktionäre nicht ungewöhnlich. Allerdings sind die drei Investoren, die zusammen über zehn Prozent der Stimmrechte besitzen, nicht unabhängig voneinander zu betrachten. Frère und Sawiris kennen sich gut und haben gemeinsam bereits große Geschäfte abgewickelt – unter anderem sind beide Großaktionäre des französischen Zement-Konzerns Lafarge, der mit dem Schweizer Rivalen Holcim fusionierte. Im Dezember hat Sawiris zudem eine Kooperation mit Hawkins abgeschlossen, um zusammen Einfluss auf ausgewählte europäische Firmen zu nehmen.
Taylor Made und Reebok im Fokus
2016 werden auch die Tochtermarke Reebok sowie die Golfsparte TaylorMade zunächst weiter zum Konzern gehören. Im ersten Quartal will Adidas über die Zukunft des Golfgeschäfts entscheiden. „Sollten wir uns für eine Trennung entscheiden, dann muss der Preis stimmen. Wir müssen TaylorMade nicht verkaufen“, so Stalker. Eine Trennung von Reebok hat Konzernchef Herbert Hainer dagegen stets ausgeschlossen. Die Tochter hat die Erwartungen allerdings wiederholt verfehlt: Seit der Übernahme 2005 ist der Umsatz trotz teurer Umbauarbeiten deutlich gesunken.
Starke Aktie
Die starke Erholung zeigt, dass Adidas auf einem guten Weg ist. Für 2016 sind die Aussichten weiterhin gut. Investierte Anleger bleiben an Bord und lassen die Gewinne laufen. Sobald der Ausbruch über das Rekordhoch gelingt, sollten auch Neueinsteiger das Kaufsignal nutzen und zugreifen.
(Mit Material von dpa-AFX)