Die Aktien von Secunet legen nach vorläufigen Quartalszahlen satte 18 Prozent an Wert zu. Der heimische IT-Sicherheitsspezialist bezeichnete das zurückliegende vierte Quartal 2023 als das bisher erfolgreichste Quartal in der Unternehmensgeschichte. Doch rechtfertigen die Daten wirklich einen so deutlichen Kurssprung?
Das zurückliegende vierte Quartal, das bei Secunet traditionell als das stärkste im Jahresverlauf gilt, erwies sich erneut als entscheidend für die Ergebnisse und markierte zugleich das bisher erfolgreichste Quartal in der Unternehmensgeschichte. Im Zeitraum von Oktober bis Dezember 2023 erwirtschaftete das Unternehmen einen Umsatz von rund 154 Millionen Euro. Dies entspricht einer Steigerung von 15 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal. Das EBIT belief sich auf etwa 33 Millionen Euro – ein signifikantes Plus von 42 Prozent im Vergleich zum Vorjahresquartal.
Deutschlands führendes Cybersecurity-Unternehmen hat damit im abgelaufenen Geschäftsjahr 2023 seinen Wachstumskurs fortgesetzt und die Erlöse im zehnten Jahr in Folge gesteigert. Gemäß vorläufigen Berechnungen kletterte der Umsatz bei Secunet um 13 Prozent auf rund 393 Millionen Euro und übertraf damit die zuvor kommunizierte Umsatzprognose von rund 375 Millionen Euro). Das vorläufige Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) lag mit etwa 43 Millionen Euro unter dem Vorjahreswert von 47 Millionen Euro – und damit noch im Rahmen der erst Ende November von 50 Millionen auf 42 Millionen Euro gesenkten Prognose. „Das Geschäftsjahr 2023 war angesichts schwieriger konjunktureller Bedingungen, die von geopolitischen Krisen und Haushaltskürzungen geprägt waren, ein weiterer Beleg für unsere Stärke und das Engagement unseres Teams“, so Vorstand Axel Deininger.
Eine Prognose für das Geschäftsjahr 2024 wird der IT-Sicherheitspartner der Bundesrepublik Deutschland dagegen erst am 22. März mit dem Geschäftsbericht für 2024 veröffentlichen Dann wird sich zeigen, ob die jüngsten Investitionen Früchte tragen. „Wir haben beträchtliche Investitionen getätigt, um unsere Wachstumsperspektiven zu stärken“, so der Firmenlenker.
Mit der Gewinnwarnung im Herbst ist die Aktie deutlich unter die Räder gekommen. Secunet begründete das reduzierte Gewinnziel damals mit einem veränderten Produktmix mit abweichender Marge, der sich aus einem höheren Anteil mit Handelswaren sowie einem geringeren Anteil mit Lizenzen und Services zusammensetzt. Nach einer Stabilisierung im Bereich um 125 Euro erwacht der Titel heute wieder aus seiner Lethargie.
Sicher, in einer zunehmend vernetzten Welt sorgt Secunet seinen Produkten und Beratunen für digitale Sicherheit. Die mittel- und langfristigen Aussichten sind entsprechend gut. 2023 wurde die Umsatzprognose übertroffen, die EBIT-Marge ist aber weiter gesunken. Da die Investitionen - bis sie ihre Wirkung zeigen - vorerst noch zu einem weiteren Anstieg der Kostenbasis führen, dürfte sich dieser Trend zunächst noch fortsetzen. Anleger warten daher vorerst auf erste Anzeichen für einen operativen Turnaround und bleiben an der Seitenlinie.
Secunet ist Mitglied im DER AKTIONÄR Cybersecurity Index. Mit dem Indexzertifikat WKN DA0AB8 können Anleger nahezu eins zu eins an der Entwicklung von zehn aussichtsreichen Cybersecurity-Aktien teilhaben. Mehr Infos zum Index gibt es hier.
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