Notenbank-Chef Jerome Powell hat in einer Rede am Montag erneut die Inflation in den USA thematisiert. Diese sei „viel zu hoch“ und gefährde die ansonsten starke Wirtschaft des Landes. Keine Woche nach dem ersten Zinsschritt kündigte er weitere „notwendige Schritte“ an. An der Wall Street kommt das zunächst nicht gut an.
Die Fed werde alles daran setzen, die Inflation wieder zu senken – auch wenn das bedeutet, die Zinsen möglicherweise schneller und stärker als bisher erwartet anzuheben, so Powell laut einem Manuskript seiner Rede vor der National Association for Business Economics.
„Wir werden die notwendigen Schritte unternehmen, um eine Rückkehr zur Preisstabilität zu gewährleisten“, zitiert CNBC den US-Notenbankchef. „Insbesondere, wenn wir zu dem Schluss kommen, dass es angebracht ist, aggressiver vorzugehen, indem wir den Federal Funds Rate bei einer oder mehreren Sitzungen um mehr als 25 Basispunkte anheben, werden wir dies tun. Und wenn wir feststellen, dass wir uns über die üblichen Maßnahmen der Neutralität hinaus zu einer restriktiveren Haltung verschärfen müssen, werden wir auch das tun.“
Erst in der Vorwoche hatte die Fed mit einem ersten Zinsschritt um 25 Basispunkte auf 0,25 bis 0,50 Prozent die Zinswende in den USA eingeläutet und für den weiteren Jahresverlauf bis zu sechs weiter Erhöhungen angekündigt, um die zuletzt massiv gestiegene Inflation in den Griff zu bekommen. Zudem hatte Powell angekündigt, bald mit dem Abschmelzen der fast neun Billionen Dollar schwere Bilanz der Fed beginnen zu wollen – möglicherweise schon im Mai.
Deutliche Verluste an der Wall Street
An der Wall Street sorgt die Aussicht auf ein noch entschlosseneres Vorgehen des US-Notenbank gegen die steigende Inflation überwiegend für Verluste. Der Leitindex Dow Jones ist kurz nach Powells Äußerungen auf ein Tagestief gefallen und notiert rund ein Prozent tiefer. Auch der marktbreite S&P 500 und der techlastige Nasdaq rutschen zu Wochenbeginn deutlich ins Minus.