Mit einem Kursplus von mehr als vier Prozent ist die Aktie von Rheinmetall am Freitag auf den höchsten Stand seit fünf Jahren geklettert. Für Rückenwind sorgte dabei ein Großaufrag aus Mexiko und die Hoffnung auf ein milliardenschweres Investitionsprogramm der Bundesregierung.
Die Rüstungssparte des Konzerns hat aus Mexiko einen Großauftrag für den Bau und Betrieb eines Trainingszentrums im Volumen von etwa 250 Millionen Euro erhalten, wie das Unternehmen am Freitag mitteilte. In dem Trainings- und Simulationszentrum sollen jährlich rund 1000 Mitarbeiter des staatlichen Öl- und Gaskonzerns Pemex ausgebildet werden. Die Bauzeit beträgt drei Jahre, anschließend soll Rheinmetall die Anlage zunächst 12 Jahre lang betreiben.
Milliardenprojekt Truppensanierung
Bereits Mitte der Woche hatten Meldungen über ein geplantes Aufrüstungsprogramm von Bundesverteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU) die Aktie angetrieben. Demnach will die Ministerin in den kommenden 15 Jahren 130 Milliarden Euro in die Sanierung der Bundeswehr stecken. Insgesamt sollen damit 1500 verschiedene Rüstungsprojekte finanziert werden – vor allem stehen aber Panzer und Hubschrauber auf der Wunschliste der Ministerin.
Für den Fall, dass von der Leyens Pläne genehmigt werden, sieht ein Händler die Chance auf eine Umsatzverdoppelung in der Rüstungssparte. Bei einer Marge von drei bis fünf Prozent in diesem Segment würde dies einen Zuwachs von drei bis vier Euro pro Aktie bedeuten, so der Experte. Finanzminister Schäuble und Bundeskanzlerin Merkel (beide CDU) haben bereits grundsätzlich ihre Zustimmung zu den Plänen signalisiert.
Aufwärtstrend intakt
Am Freitag ist die Aktie des Industrie- und Rüstungskonzerns bei 65,75 Euro auf ein neues Fünf-Jahres-Hoch gestiegen. Als nächste Hürde wartet nun das Zwischenhoch von Januar 2011 bei 66,90 Euro. Investierte Anleger lassen die Gewinne laufen, das Kursziel des AKTIONÄR liegt bei 73 Euro.
(Mit Material von dpa-AFX)