Auch wenn Daimler mit guten Nachrichten bezüglich der Umweltfreundlichkeit der Mercedes-Automobile aufwarten kann, sackt der Aktienkurs weiter ab. Dafür sorgen auch die Analysten der japanischen Bank Nomura.
Nischen-Produkte in Planung
Vom 14. bis zum 24. September 2017 öffnen sich in Frankfurt am Main die Türen für die 67. Internationale Automobil-Ausstellung (IAA). Dann, also in rund eindreiviertel Jahren, steht dort auch der Mercedes GLC F-Cell. Zumindest versprach Prof. Dr. Thomas Weber, als Vorstand der Daimler AG verantwortlich für Konzernforschung & Mercedes-Benz Cars Entwicklung, dort diese mit Brennstoffzellen angetriebene, geplante sogenannte Gelände-Limousine (SUV) vorzustellen. Drei Monate später, ab dem Jahr 2018, soll dieses SUV mit einer Reichweite von etwa 600 Kilometern für einen Preis von rund 70.000 Euro auf den Markt kommen. Zeitgleich mit diesem Brennstoffzellen-Automobil plant Daimler auch ein rein elektrisch angetriebenes Fahrzeug mit dem Namen ELC zu verkaufen.
China, USA und Europa belasten
Die Analysten von Nomura lassen diese (zumindest zunächst) Nischenprodukte vollständig kalt. Sie schätzen, die Schwäche auf dem chinesischen Automobil-Markt würde sich ab dem zweiten Quartal 2016 in den Bilanzen der Automobilfirmen niederschlagen. Dort sorgen die wachsende Konkurrenz einheimischer Konzerne sowie Überkapazitäten für sinkende Gewinnspannen. In den USA lassen sich in diesem Jahr grundsätzlich kaum mehr Autos absetzen als im Jahr 2015. Zudem schätzen sie, Volkswagen werde einen Preiskampf in Europa anzetteln (müssen), um die eigenen Fahrzeuge trotz des (vielleicht auch juristischen) Betrugs bezüglich der Abgas- und Verbrauchs-Werte noch in ausreichender Zahl verkaufen zu können. Andere Firmen hätten dann keine andere Wahl, als bei der Rabattschlacht mitzumachen. Vor allem bei den französischen Volkswagen-Konkurrenten Renault und Peugeot könnten die Gewinne dadurch deutlich gedrückt werden. Die Analysten stuften deshalb den Automobil-Sektor von "Bullish" auf "Neutral" ab. Allerdings hoffen sie auf eine sich in diesem Jahr erholende Wirtschaftsleistung in Europa und eine steigende Kaufkraft der Menschen in Europa.