Zu Jahresbeginn waren die Auto-Titel noch die Lieblinge der Anleger. Ein starker Gesamtmarkt kombiniert mit einem schwachen Euro schoben die Aktien der Exportweltmeister BMW, Daimler und Volkswagen auf neue Höchststände. Danach war Schluss mit der Party: China, der wichtigste Automarkt der Welt, begann zu wackeln. Dazu kam noch der VW-Abgas-Skandal, der auch die Aktien von BMW und Daimler in Sippenhaft nahm. Allerdings hat die chinesische Regierung erfolgreich dagegengesteuert wie die neuesten Absatzzahlen zeigen.
Massive Steuergeschenke halten den chinesischen Automarkt weiter in Schwung. Die Regierung hatte zum 1. Oktober die Mehrwertsteuer für Autos halbiert, die höchstens einen Motor mit 1,6 Liter Hubraum haben. Im November stieg der Absatz nach den Daten des Branchenverbands PCA um rund 18 Prozent zum Vorjahr, wie der Verband am Dienstag in Peking mitteilte. Das war der stärkste Zuwachs seit Februar. Die Zahl der verkauften Fahrzeuge sei auf 2,02 Millionen gestiegen. Im Oktober lag der Zuwachs auf einem der wichtigsten Absatzmärkte für die deutschen Hersteller BMW, Daimler, VW und Audi früheren Angaben zufolge bereits bei gut elf Prozent.
Keinen Effekt für BMW und Daimler
Von den Absatzzahlen könnten Autoaktien wie Volkswagen profitieren. Ein Händler sagte dazu: "Das könnte zwar leicht positiv für den Autosektor wirken, aber großteils darauf zurückgehen, dass in China die Mehrwertsteuer für Autos halbiert wurde, die höchstens einen Motor mit 1,6 Liter Hubraum haben." Der Effekt für die deutschen Premiumhersteller Daimler und BMW dürfte daher eher begrenzt sein.
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(Mit Material von dpa-AFX)