Seit Herbst 2014 gibt es das iPhone endlich im Großformat – und die Kunden reißen sich darum. Apple hat im Weihnachtsquartal alle Rekorde gebrochen. Jetzt wird es wieder spannend: Der Smartphone-Pionier legt am 27. April die Zahlen für das erste Quartal 2015 vor. Geht der iPhone-Boom weiter? Das Interesse nach dem Apple-Gewinnbringer Nummer 1 auf Europas größtem Preisvergleichsportal idealo.de hatte sich schon im Dezember als guter Indikator erwiesen („iPhone bricht alle Rekorde“)
"Echt beeindruckend"
DER AKTIONÄR hat daher erneut nachgefragt und sich Daten für das gerade abgelaufene Quartal besorgt. Diese zeigen: Den normalen, saisonalen Einbruch nach dem Weihnachtsquartal hat es zumindest in Europa nicht gegeben! So sei das Interesse nach dem iPhone 6 im Q1 2015 sogar noch 5,8 Prozent höher als im Q4 2014. Nach Preisen für das iPhone 6 Plus wurde bei idealo.de sogar 8,9 Prozent öfter gesucht als im Vorquartal. "Das ist echt beeindruckend", so idealo.de-Sprecherin Anne-Laure de Noblet.
Auch der Vergleich zum Vorjahresquartal zeigt anhaltende Dynamik. Alleine das iPhone 6 (ohne 6 Plus) ist 20,8 Prozent gefragter als es das Vorgängermodell 5S im Q1 2014 war. Aber: Der direkte Vergleich des iPhone 6 zum iPhone 5S war im vierten Quartal 2014 mit Plus 25,9 Prozent sogar noch einen Tick stärker ausgefallen.
Dennoch: Die neuen idealo-Daten sind ein Hinweis darauf, dass Apple erneut sehr starke Zahlen vorlegen wird. Ob Analysten dies schon in der Breite realisiert haben, ist fraglich. Nach 74,4 Millionen verkaufen iPhones im Weihnachtsquartal erwartet etwa Barclays im Q1 einen Rückgang auf 54 Millionen. UBS hat im März seine Prognose immerhin bereits von 55 auf 58 Millionen angehoben.
Tim Cook betonte im Analystencall zu den Q4-Zahlen: “we’re very, very bullish“. Es sei eine nie dagewesene Wechselbereitschaft von Android-Usern auf das Apple-System festzustellen. Dennoch hatte er nach dem Rekordquartal einen 26- bis 30-prozentigen Umsatzrückgang in Aussicht gestellt – normal war bei Apple zuletzt eine saisonale Abschwächung von 15 bis 20 Prozent. Cook erklärte dies mit Währungseffekten. Auch würde sich die außerordentliche Dynamik des Vorjahres in Japan nicht wiederholen. Auch der Effekt des Starts in China sei dieses Jahr schwächer.
Gewinne laufen lassen!
Trotzdem: DER AKTIONÄR sieht sich durch die starke Nachfrage in Deutschland/Europa in seiner Zuversicht bestätigt. Zwar sind die Erwartungen nach den extrem starken Q4-Zahlen schon gestiegen. Doch Analysten haben die Tendenz, auf einschneidende Veränderungen (eine solche war das iPhone 6) nur scheibchenweise zu reagieren. Der ein oder andere dürfte noch zu vorsichtig sein. Die Chance auf erneut überraschend gute iPhone-Verkäufe ist also gegeben.