Mit einem deutlichen Minus trägt die Südzucker-Aktie am Freitag klar die rote Laterne im MDAX. Die Papiere des Zuckerproduzenten sind nach der Erholung zu Beginn des Jahres inzwischen wieder deutlich zurückgefallen. Schuld am erneuten Rücksetzer sind Forderungen in Milliardenhöhe.
Laut einem Bericht im Handelsblatt drohen den deutschen Zuckerherstellern Schadensersatzforderungen wegen Kartellabsprachen. Von Mitte der 90er-Jahre bis 2009 sollen Einzelhändler und Firmen der Süßwarenindustrie überhöhte Preise gezahlt haben – diese wollen nun entschädigt werden. Die Forderungen könnten sich auf drei Milliarden Euro belaufen, heiße es in Branchenkreisen.
Bereits im vergangenen Jahr war Südzucker vom Bundeskartellamt nach jahrelangen Ermittlungen zu einer Strafe von 195,5 Millionen Euro verdonnert worden. Die neue Entwicklung kommt daher nicht überraschend. Allerdings übertrifft die Höhe der im Raum stehenden Forderungen die Erwartungen doch deutlich. Die Rückstellungen von Südzucker dürften dafür nicht annähernd ausreichen.
Viele Risiken
Regelmäßig bringen negative Meldungen die Südzucker-Aktie unter Druck. Eine nachhaltige Erholung ist nicht in Sicht, denn nach wie vor überwiegen die vielen Risiken die Chancen. DER AKTIONÄR bleibt deshalb weiterhin vorsichtig. Anleger sollten an der Seitenlinie bleiben und bei besseren Alternativen im MDAX zuschlagen.
(Mit Material von dpa-AFX)