Im erbitterten Streit zwischen Apple und der US-Regierung um das Entsperren eines iPhones zeichnet sich eine Wende ab. Eine für den heutigen Dienstag angesetzte Anhörung wurde auf Antrag der Bundespolizei FBI abgesagt. Die Ermittler brauchen die Hilfe des Tech-Konzerns offenbar nicht mehr.
Die Ermittler hätten einen Weg gefunden, auch ohne die Hilfe von Apple an die Daten auf dem iPhones des Attentäters von San Bernardino zu kommen. Nach Angaben der US-Regierung werde es einige Zeit dauern, um zu prüfen, ob das Verfahren tatsächlich funktioniert. Sollte es klappen, gebe es keine Notwendigkeit mehr, Hilfe von Apple zu beanspruchen.
Mitte Februar war Apple von der Richterin in dem Verfahren angewiesen, dem FBI beim Entsperren des iPhones zu helfen. Die Behörden wollen vor allem, dass Apple per Software-Eingriff die Funktion aushebelt, die den Inhalt eines Telefons löscht, wenn zehn Mal ein falsches Passwort eingegeben wird.
Apple weigert sich jedoch beharrlich und argumentiert, ein solches Programm überhaupt zu schreiben, würde die Sicherheit aller Nutzer gefährden. Auch bei der Apple Keynote am Montagabend bekräftigte Apple-Chef Tim Cook noch einmal, beim Thema Datensicherheit nicht von seinem Standpunkt abrücken zu wollen.
Keine Impulse für die Aktie
Ansonsten war die Präsentation der neuen Produkte am Vorabend zu vorhersehbar und konnte weder die Apple-Fans, noch die Investoren beeindrucken. Die Aktie ging letztlich beinahe unverändert aus dem Handel, war während der Veranstaltung aber zeitweise ins Minus gerutscht.
Der Rebound, auf den DER AKTIONÄR vor einigen Tagen hingewiesen hatte, droht nun an Schwung zu verlieren. Investierte Anleger bleiben dabei, Neueinsteiger an der Seitenlinie.
(Mit Material von dpa-AFX)