Im freundlichen Marktumfeld kann RWE am Dienstag die starke Performance der letzten Tage nicht bestätigen. Trotz des Ökostrom-Booms will der Versorger auch in Zukunft weiter auf Kohle- und Gaskraftwerke setzen. Laut Vorstandschef Rolf Martin Schmitz ist dies in den nächsten Jahren alternativlos.
„Ich habe keine Vision für die nächsten 30 bis 40 Jahre“, sagte Vorstandschef Rolf Martin Schmitz am Dienstag auf einer Investorenkonferenz in London. In den kommenden fünf bis zehn Jahren würden konventionelle Kraftwerke allerdings benötigt, wenn die Sonne einmal nicht scheint und kein Wind weht. „Es gibt einen Bedarf. Wir haben keinen Plan B.“ Aufgrund geringerer Kapazitäten setzt RWE dabei auf eine Erholung der Strompreise in einigen Jahren.
Laut Schmitz seien selbst Zukäufe möglich. Sollte sich ein Wettbewerber aus dem Bereich zurückziehen und es Angebote zu guten Preisen gebe, könnte RWE zuschlagen. Damit erhalten auch die Spekulationen um eine mögliche Übernahme des Rivalen Uniper neues Futter. Ähnlich gelagert ist der Fall bei den Gerüchten um einen Innogy-Verkauf. Hier würde ebenfalls alles von den Alternativen abhängen, ergänzte Finanzchef Markus Krebber.
Favorit Innogy
RWE setzt konsequent auf die konventionellen Kraftwerke. Ob diese Strategie aufgeht, muss sich zeigen. Vorerst bleibt die Abhängigkeit von den Dividenden der Tochter Innogy somit hoch. Anleger, die in die Branche investieren wollten, sollten auch auf das Zukunftsgeschäft und die stabilen, hohen Ausschüttungen bei Innogy setzen. Das Kursziel lautet 42 Euro.