Die weltweite Nachfrage in der Chipbranche ging im vierten Quartal 2018 sowie zu Beginn des angelaufenen Geschäftsjahres spürbar zurück. Investoren machten einen großen Bogen um Aktien mit Bezug zu diesem Sektor. In den letzten Wochen drehte die Stimmung – auch bei Aixtron. Neben der Hoffnung auf eine Nachfragebelebung im zweiten Halbjahr sorgt vor allem die Aussicht auf eine bevorstehende Einigung im Handelsstreit für positive Impulse.
Durch den Zollstreit zwischen China und den USA hat sich die weltweite Konjunktur abgekühlt. Das zeigt sich in der Chip-Branche in Form einer schwächeren Nachfragedynamik. Zum anderen werden die globalen Lieferketten der Chip-Hersteller durch die zusätzlichen Zölle beeinträchtigt, die Gewinne der Konzerne schrumpfen.
Sind die Sorgen rund um den Handelsstreit und die möglichen Auswirkungen auf die Branche übertrieben? „Das ist schwer zu sagen. Die Anstrengungen Chinas, sich von westlichen Importen unabhängiger zu machen und die gleichzeitige Abschottung gegen diese Entwicklungen sind in ihrer Auswirkung genau so schwierig einzuschätzen wie die andauernde Diskussion um den Brexit“, sagt Aixtron-Vorstand Dr. Bernd Schulte. „Ein Handelsstreit mit hohen Zöllen, die diskutiert werden, könnte die Weltwirtschaft negativ beeinflussen, das wäre für alle Marktteilnehmer schädlich“, so der Firmenlenker weiter.
Dennoch leidet auch Aixtron unter dem viel zitierten Nachfragerückgang in der Branche. Der Auftragseingang lag zum Jahreswechsel bei 303 Millionen Euro und soll im laufenden Jahr auf 220 bis 260 Millionen Euro fallen. Doch die Gesellschaft hat dem Vernehmen nach noch bei einigen Projekten Chancen, zum Zug zu kommen. Damit bleibt die Hoffnung, dass die Investitionszurückhaltung der Kunden doch nur vorübergehender Natur ist.
Diese Zuversicht spiegelt sich im Kurs aber noch nicht wirklich wider. Immerhin: Die Aktie konnte sich zuletzt von den Tiefstständen lösen und nimmt wie erwartet Kurs auf die 10-Euro-Marke. Verdichten sich die Signale für eine Beendigung des Handelsstreits, sollte die Dynamik zunehmen. DER AKTIONÄR spekuliert im Real-Depot und im Hebel-Depot mit einer Trading-Position weiter auf dieses Szenario.
Hinweis nach §34 WPHG zur Begründung möglicher Interessenkonflikte: Aktien oder Derivate, die in diesem Artikel besprochen / genannt werden, befinden sich im "Real-Depot" von DER AKTIONÄR.