McDonald’s ist auf dem besten Weg, ein Tech-Unternehmen zu werden. Der Dino unter den Burgerbratern hat am Montag die größte Übernahme seit 20 Jahren bekannt gegeben. McDonald’s gibt 300 Millionen Dollar für das US-Tech-Unternehmen Dynamic Yield aus. Die Aktie von Big M steht unmittelbar vor einem Top-Kaufsignal.
Mithilfe der Technik von Dynamic Yield will McDonald’s seine Drive-in-Schalter umrüsten und viel moderner machen. Die Kunden erhalten dort an den Terminals bald Speise- oder Getränkevorschläge, die zum Beispiel vom Wetter abhängig sind. Ist es kalt und regnerisch, soll das System von Dynamic Yield etwa Kaffee vorschlagen, an heißen Tagen indes Kaltgetränke oder McFlurrie-Eis. Zudem orientiert sich das intelligente Systeme an der Tageszeit und an regionalen Vorlieben.
Die Übernahme zeigt, wo McDonald’s-CEO Steve Easterbrook mit dem Konzern hin will: Big M soll zu einem digitalen Unternehmen werden, das in Zukunft die Zahl der Angestellten deutlich reduzieren wird. Die Filiale der Zukunft könnte mit zwei oder drei Angestellten auskommen – den Rest der Arbeit erledigen intelligente Bestelltafeln und Küchenroboter, die Burger auf den Punkt genau zubereiten und Pommes in Tüten abfüllen.
Zwar sind die Zeiten des starken Umsatzwachstums bei Big M längst vorbei. Dafür hat beim Burgerbrater eine andere Zeitrechnung begonnen: Die Margen werden in den kommenden Jahren durch die zunehmende Automatisierung, Digitalisierung und KI durch die Decke gehen. Derzeit kommt MCD auf eine Nettomarge von 30 Prozent. Denkbar ist bereits in ein paar Jahren eine Gewinnspanne von 40 Prozent.
Peergroup-Vergleich: Big M ist günstig und margenstark
Unterdessen notiert die Aktie von McDonald’s nach wie vor unmittelbar knapp unter dem Rekordhoch bei 190,88 Dollar. Gelingt das Break, wäre dies ein starkes Kaufsignal. Nach unten sichert die 200-Tage-Linie bei 171,84 Dollar den Kurs ab.
Big M hat noch Luft
McDonald’s ist eine klassische Value-Aktie, deren Investment-Story noch nicht ausgereizt ist. Durch das Facelifting seiner Filialen und die besseren Zutaten ist der Konzern weg vom Schmuddelimage und nimmt es nun locker mit Starbucks auf. Ziel des AKTIONÄR: 200 Euro.