Eine große Überraschung ist das Aus der Fusionsverhandlungen von Deutscher Bank und Commerzbank nicht. Die Verhandlungen galten von Anfang an als schwierig. Die Gewerkschaften rebellierten, da zehntausende Jobs auf der Kippe standen. Einige Großaktionäre zweifelten an der Sinnhaftigkeit des Deals.
Laut dpa sei der Vorstand der Deutschen Bank zu dem Schluss gekommen, dass ein Zusammenschluss mit der Commerzbank keinen ausreichenden Mehrwert bieten würde. Dabei ginge es vor allem um Umsetzungsrisiken, Restrukturierungskosten und Kapitalanforderungen. Daher hätten beide Banken entschieden, die Gespräche nicht fortzusetzen.
Unterschiedliche Auffassungen
Nach Information des Spiegel schreckte vor allem Deutsche-Bank-Chef Christian Sewing vor einer Fusion zurück. Der Zusammenschluss der zwei Großbanken sei ihm demnach zu komplex gewesen. Zudem habe es unterschiedliche Auffassungen über den Vermögenswert beider Institute gegeben. Damit also auch über die Art der Fusion.
Das ist jetzt zu tun
Die Aktie der Deutschen Bank steigt nach den Medienberichten über das Aus der Fusionsverhandlungen. Damit dürfte eine weitere Kapitalerhöhung ausfallen. Ein Deal mit der UBS über die Fondstochter DWS ist somit denkbar. DER AKTIONÄR berichtete.
Die Commerzbank bleibt für ausländische Banken ein attraktives Übernahmeziel. Zuletzt wurden die ING und die Unicredit als Kandidaten gehandelt. Die Aktie hat deshalb weiteres Aufwärtspotenzial.