Bei vielen Fusionen stellt sich am Ende heraus: Sie haben sich nicht gelohnt. Statistisch gesehen zeigt sich, dass sich die Mehrheit der Deals im Nachhinein nicht rechnet. Davor haben Aktionäre und Aufseher Angst, wenn es um den Zusammenschluss von Deutscher Bank und Commerzbank geht. Doch ein anderer Deal könnte sich für die Deutsche Bank lohnen.
Wie DER AKTIONÄR gestern berichtete, verhandelt die Bank über eine Fusion der Fondstochter DWS mit der Vermögensverwaltungssparte der UBS. Laut Financial Times fänden „ernsthafte Gespräche zwischen den Schweizern und der Deutschen Bank statt.“ Die Diskussionen liefen schon mehrere Monate.
Guter Match
Beide Segmente würden gut zusammenpassen. Mit einem verwalteten Vermögen von dann 1,40 Billionen Euro wären sie neben dem Asset Manager Amundi mit Abstand die Nummer 1 in Europa. Größe ist in dem hart umkämpften Markt alles.
Vorteile würden sich bei der Aufstellung ergeben: In den USA würde die DWS mit der UBS über die krische Masse kommen. Auch in Asien ist die UBS gut aufgestellt. Die DWS ist zudem stark bei Privatkunden, die UBS bei institutionellen Anlegern, Pensions- und Hedgefonds.
Verschiedene Optionen
Laut Handelsblatt strebt die DWS eine Fusion an, bei der die UBS ihr verwaltetes Vermögen in die DWS einbringt und im Gegenzug Aktien erhalte. Denkbar ist auch ein Verkauf an interessierte Wettbewerber wie die Allianz oder Amundi. In beiden Fällen käme Geld herein, das die Deutsche Bank dringend für die Fusion mit der Commerzbank brauchen kann.
Morgen wartet die Deutsche Bank mit Zahlen auf. Anleger warten das Zahlenwerk ab.