Nach der AMD-Präsentation auf der Computex ist klar: AMD wird Intel noch dieses Jahr die Performance-Krone abnehmen. Analysten und Anleger sind begeistert und schicken die AMD-Aktie satte zehn Prozent nach oben. Nicht ohne Grund: Wer die Technologieführerschaft für sich gewinnt, der hat auch klare Ansprüche auf die Marktführerschaft - und steigende Kurse.
Technologieführerschaft geht an AMD
Das neue Chip-Portfolio, das AMD-CEO Lisa Su auf der Computex vorstellte, hat es in sich. Die neue „Zen 2“-Architektur für Desktop- und Server-Prozessoren begeistert und der neue Chipset AMD X570 überrascht mit PCIe 4.0 sowie der Unterstützung von gleich 50 OEM-Mainboards zum Start.
Quelle: Endgadget-YouTube-Kanal
Doch lassen wir technische Spezifikationen wie Corecount von bis zu 16 Kernen, eine IPC-Steigerung von 15 Prozent bei geringerer Leistungsaufnahme und bessere Multithread-Performance bei Seite – und konzentrieren uns auf das Wesentliche:
Sollte Intel in den nächsten Monaten nicht völlig überraschend neue Produkte ankündigen, sollte die Technologie-Führerschaft bei Prozessoren zum ersten Mal seit den frühen 2000ern an AMD gehen. Und das auch noch für die nächsten Jahre, denn Experten rechnen mit den ersten 7nm-Chips von Intel erst 2022.
Intels endgültiger Knock-Out
Intels Probleme bei der 10nm-Fertigung, die sich auch auf die 14nm-Fertigung auswirkte und bereits einige OEM-Kunden in AMDs Hände trieb, haben für den „ehemaligen“ Verfolger AMD eine Riesen-Lücke gelassen. Eine Lücke die AMD der ersten Zen-Generation genutzt hat und nun mit aller Kraft aufreißt. Denn mit Zen2 attackiert AMD die margenstarken High-End-Bereiche.
Das Fazit: Ab jetzt heißt es endgültig „Finger weg von der Intel-Aktie“. Der Zugewinn an Marktanteilen, den AMD in den letzten sechs Quartalen verzeichnete, sollte anhalten – womöglich bis 2022. Damit kann AMD selbst auf einem schwächelnden Data-Center und PC-Markt satte Umsatz- und Gewinnsteigerungen erzielen. Die Aktie dürfte ihren Trend weiterführen, Anleger lassen die Gewinne laufen und kaufen nach.