LIPPSTADT (dpa-AFX) - Der Autozulieferer Hella
Die Tochter des französischen Faurecia-Konzerns baute im ersten Quartal ihre Geschäfte trotz einer gehemmten Entwicklung in China deutlich aus. Das operative Ergebnis sei im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um rund zehn Prozent auf 111 Millionen Euro gestiegen, hieß es vom Unternehmen in Lippstadt zur Vorlage endgültiger Zahlen. Die entsprechende Marge lag indes mit 5,6 Prozent leicht unter dem Vorjahresniveau.
Firmenchef Favre begründete den leichten Rückgang mit erheblichen Investitionen in Forschung und Entwicklung, "um unseren schnell wachsenden Auftragsbestand zu bedienen". Zugleich sei Hella in der Lage gewesen, die Auswirkungen der allgemeinen Teuerung zu kompensieren. Der Umsatz kletterte im Berichtszeitraum - wie bereits seit Mitte April bekannt - um mehr als 14 Prozent auf 2 Milliarden Euro. Dabei seien alle Geschäftssegmente prozentual zweistellig gewachsen, besonders hoch war die Nachfrage in der Lichttechnik.
An der Börse hielten sich die Reaktionen auf die Quartalsbilanz in Grenzen. Die Aktie trat zuletzt nahezu auf der Stelle. Nach einem recht schwankungsreichen Kursverlauf liegt das Papier in diesem Jahr mit gut zwei Prozent im Plus.
Analyst Akshat Kacker von der US-Bank JPMorgan bescheinigte Hella einen starken Jahresauftakt. Nun liege der Fokus auf der Höhe der künftigen Investitionen, der Margenentwicklung und der Verbesserung der operativen Barmittelentwicklung, schrieb der Branchenexperte.
Als eine der Folgen der Übernahme durch Faurecia hatte Hella zum Jahreswechsel sein Geschäftsjahr auf das Kalenderjahr umgestellt. Das Unternehmen, das am Markt inzwischen unter der Marke Forvia aktiv ist, profitiert von einer guten Auftragslage.
Das Management hat deshalb für 2023 das Ziel ausgegeben, erstmals die Umsatzmarke von 8 Milliarden Euro zu knacken, im Bestfall sollen es sogar 8,5 Milliarden Euro werden. Die operative Marge soll in diesem Jahr bei rund 5,5 bis 7 Prozent herauskommen./tav/mis/jha/
Quelle: dpa-AFX