IRVING/SAN RAMON (dpa-AFX) - Die Corona-Pandemie setzt den größten US-Ölmultis ExxonMobil
Auch wenn sich die Nachfrage nach Öl ein Stück weit erholt habe, leide die Weltwirtschaft weiter stark unter den Folgen der Pandemie, erklärte Konzernchef Darren Woods. Exxons Umsatz ging im Jahresvergleich um 29 Prozent auf 46,2 Milliarden zurück. Zudem warnte das Unternehmen vor möglichen Abschreibungen im Volumen von 25 bis 30 Milliarden Dollar. Im Gasgeschäft bestehe die Gefahr einer erheblichen Korrektur von Vermögenswerten. Bei Anlegern kam dies zunächst nicht gut an, die Aktie reagierte vorbörslich mit Verlusten. Seit Jahresbeginn ist der Kurs um mehr als 50 Prozent gesunken.
Angesichts der schwierigen Lage streicht Exxon seine Kosten weiter zusammen. Die Investitionen in Ausrüstung sowie Erkundungs- und Förderprojekte wurden im bisherigen Jahresverlauf um 6 auf 16,6 Milliarden gekürzt. Im kommenden Jahr sollen sie von ursprünglich geplanten 23 Milliarden Dollar auf 16 bis 19 Milliarden sinken. Am Vortag erst hatte Exxon den Abbau von rund 1900 US-Jobs angekündigt und gewarnt, dass die weltweite Mitarbeiterzahl bis Ende 2022 um rund 15 Prozent reduziert werden könnte. Der Konzern hatte Ende 2019 inklusive freier Angestellter etwa 88 000 Beschäftigte.
Beim zweitgrößten US-Ölkonzern Chevron fiel im vergangenen Quartal ein Minus von 207 Millionen Dollar (177 Mio Euro) an. Zum Vergleich: Vor einem Jahr hatte noch ein Nettogewinn von 2,6 Milliarden Dollar zu Buche gestanden. Insgesamt brachen die Erlöse um gut 30 Prozent auf 24,5 Milliarden Dollar ein. Auch Chevron stemmt sich mit drastischen Kostensenkungen gegen die Krise - die Ausrüstungsinvestitionen gingen um 48 Prozent und die Betriebsausgaben um 12 Prozent zurück. Der Konzern ist dabei, 10 bis 15 Prozent seiner 45 000 Mitarbeiter zu entlassen./hbr/mis
Quelle: dpa-AFX