DEN HAAG (dpa-AFX) - Der Ölkonzern Shell
Der Umsatz brach um fast die Hälfte auf 180 Milliarden Dollar ein. Grund dafür war vor allem der Ölpreisverfall in der ersten Hälfte des Jahres. Dieser führte auch dazu, dass der Wert von Unternehmensbeteiligungen massiv gefallen ist und Shell deswegen hohe Summen abschreiben musste. Das Ergebnis fiel noch schlechter aus, als Experten es erwartet hatten.
Auch die Konkurrenten Exxon Mobil
"Das war ein sehr hartes Jahr, seien wir ehrlich, und ein sehr schmerzhaftes", sagte Shell-Chef Ben van Beurden der Nachrichtenagentur Bloomberg. Die Aktie verlor an der Amsterdamer Börse knapp zwei Prozent auf etwas mehr als 15 Euro. Von den Folgen des Corona-Crash hat sich das Papier zwar etwas erholt. So kostet die Aktie derzeit rund die Hälfte mehr als zum Tiefpunkt im Herbst 2020, liegt aber immer noch 40 Prozent unter dem Niveau vor dem Ausbruch der Corona-Pandemie in Europa und den USA hatte. Von Kursen über 30 Euro Im Frühjahr 2018, als der Ölpreis noch deutlich höher war, ist der Kurs weit entfernt.
Bei Shell stieg die Nettoverschuldung zum Ende des Jahres auf 75,4 Milliarden Dollar. Ende des dritten Quartals waren es noch 73,5 Milliarden. Als Grund für den Anstieg führt Shell einen geringen Barmittelzufluss und steigende Leasingkosten an. Der Barmittelzufluss war im Vorjahresvergleich um rund 40 Prozent zurückgegangen.
Es gibt aber auch positive Zeichen: Shells Chemie-Sparte schnitt im vierten Quartal besser ab. Außerdem will Shell die Quartalsdividende im ersten Quartal leicht anheben. Der Konzern hatte die Ausschüttung, die für viele Investoren ein wichtiger Grund für die Anlage in Shell-Papieren ist, massiv gekürzt.
Für das laufende erste Quartal des neuen Geschäftsjahres sieht der Konzern weiter viele Unsicherheiten in Zusammenhang mit der Pandemie. Eventuell müsse Shell Maßnahmen ergreifen, um aufgrund der geringeren Nachfrage die Öl- und Gasproduktion zu drosseln, heißt es. Solche Maßnahmen wirkten sich demnach auch auf das Ergebnis aus.
Im September hatte der Ölkonzern einen Stellenabbau angekündigt: Bis Ende 2022 sollen 7000 bis 9000 Stellen gestrichen werden. Durch den Abbau sollen die jährlichen Kosten um 2 bis 2,5 Milliarden Dollar gesenkt werden./knd/zb/jha/
Quelle: dpa-AFX