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SEATTLE (dpa-AFX) - Die Entlassungswelle beim weltgrößten Online-Versandhändler Amazon
"Amazon hat in der Vergangenheit ungewisse und unsichere Wirtschaftslagen durchgestanden und wird dies auch weiterhin tun", sagte Konzernchef Jassy in der Nacht auf Donnerstag mit Blick auf das angesichts von hoher Inflation und steigenden Leitzinsen schwierige Konjunkturumfeld. Das Führungsteam sei sich im Klaren darüber, wie schwierig die Entlassungen für die Betroffenen seien und mache sich solche Entscheidungen nicht leicht. Doch der Schritt sei notwendig, um die Kosten zu senken. Amazon hatte bereits im November damit begonnen, im größeren Stil Stellen zu streichen. Zuvor hatte der Konzern wegen des Bestellbooms in der Pandemie zahlreiche Mitarbeiter eingestellt. Das entpuppte sich im Nachhinein als übertrieben.
Die Kündigungswelle sollte zunächst vor allem die defizitäre Gerätesparte rund um Echo-Smartlautsprecher und das Sprachassistenzprogramm Alexa betreffen. Doch Jassy hatte die Mitarbeiter Mitte November bereits auf einen weiteren Jobabbau eingestellt und signalisiert, dass es auch im kommenden Jahr zu Entlassungen kommen werde. Die Stellenstreichungen sollen nun noch weitreichender ausfallen und zusätzliche Sparten umfassen. Laut Jassy wollte das Management dies eigentlich zunächst vertraulicher an die Betroffenen kommunizieren. Doch dies sei nicht möglich gewesen, da die Pläne geleakt worden seien. Das US-Finanzblatt "Wall Street Journal" hatte unter Berufung auf Insider vorab darüber berichtet.
Der Jobabbau bei Amazon ist ein weiterer Beleg für das jähe Ende des Job-Booms in der Tech-Branche. Nachdem die Geschäfte in der Pandemie florierten, macht das von Inflations- und Rezessionssorgen geprägte derzeitige Marktumfeld vielen Firmen schwer zu schaffen. An der Börse stehen Tech-Aktien besonders stark unter Druck - der Branchenindex Nasdaq fiel im vergangenen Jahr um 33 Prozent. Amazons Bewertung ist in den vergangenen zwölf Monaten sogar um fast 50 Prozent gesunken. Die Reihe der Unternehmen, die Entlassungen ankündigten, wird immer länger. So kam es etwa bei der Facebook-, Whatsapp- und Instagram-Mutter Meta
Quelle: dpa-AFX