MÜNCHEN (dpa-AFX) - Der Vorstandschef des Rüstungslelektronik-Herstellers Hensoldt
Ohne den Schutzschirm der USA hätte Europa "den Aggressionen um uns herum nichts entgegenzusetzen". Europa müsse eigenständiger werden, sagte Müller mit Blick auf den Ukraine-Krieg, die US-Wahlen, Chinas Drohungen gegen Taiwan und das iranische Atomprogramm. Ein europäischer Raketenabwehrschirm sei notwendig.
Neben US-Giganten wie Lockheed Martin oder Northrop Grumman
Die Nachfrage nach Rüstung wachse, am stärksten nach Elektronik und in Osteuropa. Auf den ukrainischen Gefechtsfeldern sei das Sammeln und Verarbeiten riesiger Datenmengen entscheidend, um gegen einen zahlenmäßig überlegenen Gegner zu überleben. Die Ukraine könne sich inzwischen mit zwei Luftabwehrschirmen Iris-T-SLM besser gegen russische Raketen und Flugzeugangriffe schützen; zwei weitere seien bestellt. Die Ukraine trage aber weniger als 5 Prozent zum Hensoldt-Umsatz von 1,7 Milliarden Euro bei.
Für Bauteile von Zulieferern gebe es heute anderthalb Jahre Wartezeit, sagte Müller. Der Radar- und Sensorikhersteller kauft 90 Prozent seiner Bauteile in Deutschland, 10 Prozent im restlichen Europa "und anderen sicheren Quellen", aber nichts aus Taiwan oder China.
Die Hensoldt AG gehört zu je 25,1 Prozent der Bundesrepublik und dem italienischen Rüstungskonzern Leonardo und beschäftigt rund 6500 Mitarbeiter, die meisten davon in Württemberg. Mitarbeiter seien nicht schwer zu finden, "Elektronik ist spannend und wir zahlen gut", sagte Müller. Rar seien nur hochspezialisierte Ingenieure für bestimmte Nischen. Zudem gebe es hohe Sicherheitshürden./rol/DP/jha
Quelle: dpa-AFX