FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Aktienkurs des Rechenzentren-Betreibers Northern Data
Die "Wirtschaftswoche" berichtete, dass die Anzeige im Zusammenhang mit den erst Ende September veröffentlichten vorläufigen Geschäftszahlen für das Jahr steht. Gegen wen sich die Vorwürfe richten, sei unklar. Der Kurs fiel nach der Veröffentlichung des "Wirtschaftswoche"-Berichts am Nachmittag um bis zu 42 Prozent, konnte sich aber zuletzt wieder zumindest etwas erholen. Zuletzt betrug das Minus noch etwa 22 Prozent auf 57,70 Euro. Der Unternehmenswert fiel damit wieder unter die Schwelle von einer Milliarde Euro und lag zuletzt bei rund 920 Millionen Euro.
Das Tagestief bedeutete für die zuletzt schwankungsreichen Aktien aber kein Langzeittief: Anfang August wurden sie wegen großer Verunsicherung, was die Bilanz des vergangenen Jahres betrifft, sogar noch tiefer nahe der 40-Euro-Marke gehandelt. Damals hatte Analyst Christian Sandherr von der Privatbank Hauck & Aufhäuser das Rating für die vorher zum Kauf empfohlenen Aktien "unter Beobachtung" gesetzt - mit der Begründung, dass immer noch kein auditierter Jahresabschluss vorliege. Dieser fehlt noch immer.
Seit dem Rekordhoch von 143 Euro Anfang Februar summiert sich das Minus inzwischen auf mehr als die Hälfte. Northern Data ist seit 2018 im wenig regulierten Frankfurter Freiverkehr gelistet. Bis Herbst 2019 verharrte der Kurs unter der Marke von 20 Euro, bevor es im Zuge des Bitcoin-Booms deutlich nach oben ging. Northern Data vermietet unter anderem Rechenleistung an Kunden, die damit Kryptowährungen schaffen. Bekannt ist das Unternehmen zudem unter anderem wegen des Tech-Investors Christian Angermayer, der an dem Unternehmen beteiligt ist./tih/zb/he
Quelle: dpa-AFX