Der DAX hat am Donnerstag den Weg zurück über die Marke von 15.000 Punkten gefunden. Damit setzt sich der positive Trend im neuen Monat November fort, nachdem der Oktober sehr schwach gelaufen war. Ohnehin sind die Anleger nach der gestrigen Sitzung der Fed positiv gestimmt. Bei der Shell-Aktie bahnt sich nun der nächste Ausbruch an.
Die New Yorker Börsen hatten nach dem Zinsentscheid der US-Notenbank Fed am Vortag stark geschlossen und damit ihre Erholung ausgebaut. Vor allem bei den zinssensiblen Tech-Werten griffen die Anleger zu. Die Rendite auf zehnjährige US-Staatsanleihen ging merklich zurück, weshalb sich Anleger vom Aktienmarkt wieder etwas stärker angezogen fühlen.
Die Fed hatte am Vorabend zum zweiten Mal in Folge ihren Leitzins unverändert gelassen - allerdings auf dem höchsten Niveau seit mehr als 20 Jahren. Am Markt glauben nun viele, dass das Zinshoch erreicht ist. Die Frage nach Zinssenkungen stellt sich für Fed-Chef Jerome Powell derzeit aber noch nicht. Man frage sich eher, ob die Zinsen weiter erhöht werden sollten.
Rückenwind für Shell
Nach drei Verlusttagen in Folge haben sich die Ölpreise am Donnerstag etwas erholt. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im Januar kostete am Morgen 85,51 Dollar. Das waren 88 Cent mehr als am Mittwoch. Der Preis für ein Fass der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) zur Lieferung im Dezember stieg um 87 Cent auf 81,31 Dollar.
Hohe Rohölpreise belasten ganze Sektoren und nur wenige Unternehmen sind Profiteure. Für ein Barrel der Nordseesorte Brent müssen seit Monaten zum Teil deutlich über 80 Dollar auf den Tisch gelegt werden. Zeitweise kratzte der Preis sogar an der 95-Dollar-Marke. Dieses anhaltend hohe Preisniveau spielt natürlich Energie-Riesen wie Shell voll in die Karten.
Kein Wunder also, dass die Aktie immer weiter in die Höhe klettert. Auch die Experten wie Analyst Christyan Malek von der US-Großbank JP Morgan sind weiterhin positiv gestimmt und sehen noch höhere Preise bei den Anteilscheinen von Shell. Er sieht weitere 20 Prozent Kurspotenzial in den kommenden zwölf Monaten. Aktuell notieren die Shell-Papiere so hoch wie zuletzt 2018. Mitte Oktober knackte der Titel auch ein frisches Mehrjahreshoch bei 2.801 Britische Pence.
Big Oil wie Shell verdient prächtig im aktuellen Umfeld. Solange Krisen wie aktuell im Nahen Osten weiter den Ölpreis befeuern und dieser hoch bleibt, geht die Rally bei Shell weiter. Gelingt in den kommenden Wochen auch der Ausbruch über das Jahreshoch, wird weitere Dynamik entstehen.