Die Rheinmetall-Aktie hat einen schlechten Wochenstart erwischt, am Montagvormittag notiert sie rund fünf Prozent im Minus. Der Putschversuch der russischen Wagner-Gruppe am Wochenende scheint den Anlegern Hoffnung auf ein zeitnahes Ende des Kriegs in der Ukraine zu machen. Sollte man Rheinmetall jetzt verkaufen?
Am Wochenende überschlugen sich die Ereignisse. Zunächst soll es zu einem Putschversuch der Söldner-Gruppe Wagner gegen den russischen Staat gekommen zu sein. Doch schon wenige Stunden später war der intrarussische Konflikt gelöst und es gibt sogar Spekulationen darüber, ob der Putsch lediglich inszeniert gewesen sein könnte.
Bei aller Ungewissheit spricht zumindest der Aktienmarkt eine klare Sprache. Denn die Abschläge bei Rheinmetall deuten darauf hin, dass der Markt eine Entspannung im Ukraine-Konflikt einpreist.
Und die Korrektur bei der Rüstungsaktie könnte sogar noch ein wenig weiter gehen. Denn der Kurs prallte am GD50 bei 256,60 Euro ab und hat bereits das Gap vom 16. Juni geschlossen.
Es käme deshalb nicht überraschend, wenn auch das nächste Gap vom 12. Juni in den nächsten Tagen geschlossen wird und der Kurs dadurch bis auf 240,50 Euro abrutscht. Sollte das Abwärtsmomentum anhalten, dient das Juni-Tief bei 232,80 Euro als nächste Unterstützung.
Fällt der Kurs überraschenderweise auch unter diese Marke, sollten die Bullen spätestens an der 200-Tage-Linie bei 217,90 Euro wieder das Runder übernehmen und einen Boden einziehen können. In diesem Bereich befinden sich auch die Hochs von April bis Juli 2022 und fungieren zusätzlich als starker horizontaler Support.
Kommt es zu einer Entspannung im Ukraine-Krieg, dürfte es zu weiteren Gewinnmitnahmen bei Rheinmetall kommen. Dennoch bleibt die geopolitische Lage insgesamt – auch mit Blick auf Taiwan – angespannt. Kurzfristige Rücksetzer sind deshalb aus Sicht des AKTIONÄR eine Kaufgelegenheit.