Die letzte Handelswoche vor den Feiertage ist ruhig gestartet. Anleger sind weiterhin positiv gestimmt, nachdem die US-Notenbank in der vergangenen Woche weitere Hoffnung auf eine früher als erwartete Zinssenkung verlauten hat lassen. Die PayPal-Aktie hat in diesem Umfeld ebenfalls weiter zulegen können und hat knapp ein wichtiges Signal verpasst.
US-Vorgaben
Am Donnerstag hätten die Märkte zu einem bestimmten Zeitpunkt für 2024 Zinssenkungen durch die US-Notenbank Fed um etwa 1,6 Prozentpunkte eingepreist und einen ersten Zinsschritt im März erwartet, erklärte Stephen Innes, Managing Partner bei SPI Asset Management. Dies habe Kritik nach sich gezogen, dass Fed-Chef Jerome Powell versagt habe, "als Gegenkraft zu dem zu agieren, was manche als exzessive Rally wahrnehmen". Der Auftritt des einflussreichen Williams im US-Wirtschaftsfernsehen beim Sender CNBC schien laut Innes daher darauf abzuzielen, die Kontrolle über die Markterwartungen zurückzugewinnen.
Die Fortsetzung der fulminanten Börsenrally war zur Wochenmitte durch Signale der Fed ausgelöst worden, da deren neue Prognosen für 2024 drei Zinssenkungen über insgesamt 0,75 Prozentpunkte nahelegen. Dabei hatte Powell angedeutet, dass der geldpolitische Ausschuss FOMC allmählich beginne, sich über Zinssenkungen Gedanken zu machen. Williams sagte an diesem Freitag nun dem Nachrichtensender CNBC, dass es "verfrüht" sei, über Zinssenkungen im März nachzudenken.
Lage PayPal
Bei PayPal räumt der ehemalige CEO Dan Schulman zum Jahreswechsel auch seinen Posten im Verwaltungsrat (DER AKTIONÄR berichtete). Die Aktie kämpft sich unterdessen im freundlichen Marktumfeld weiter nach oben. Nach dem erfolgreichen Ausbruch über die 60-Dollar-Marke war der Weg bis an die 200-Tage-Linie, die aktuell bei rund 64,40 Dollar verläuft, frei.
Die Bullen haben dieses Level aber knapp verpasst und es setzten am Freitag Gewinnmitnahmen ein. Der frische Aufwärtstrend ist aber noch nicht in Gefahr und die Zeichen stehen charttechnisch weiter auf Erholung.
Die PayPal-Aktie kämpft sich immer weiter nach oben. Ein Test am GD200 wurde zunächst abgewiesen, aber noch ist dies kein Grund zur Sorge. Wichtig ist jetzt, dass der GD50 bei rund 56,10 Dollar nicht unterschritten wird und in den kommenden Tagen ein neuer Angriff auf die 200-Tage-Linie stattfinden.
Mit Material von dpa-AFX