Nachdem E.on vor rund drei Wochen einen starken Ausblick und eine hohe Dividendenausschüttung bekannt gegeben hatte, ging es für die Aktie rund. Innerhalb von 14 Handelstagen kletterte sie zweistellig nach oben. Für weiteren Auftrieb sorgt derweil eine neue EU-Gesetzgebung. So sieht die Lage im Detail aus.
Die EU-Staaten und das Europaparlament einigten sich darauf, dass bis 2030 mindestens 42,5 Prozent der in der EU verbrauchten Energie aus erneuerbaren Quellen stammen müssen. Das freiwillige Ziel liegt bei 45 Prozent. Der Kompromiss gesteht auch der Atomkraft eine gewisse Rolle zu. Die Genehmigungsverfahren für erneuerbare Energien sollen dabei beschleunigt werden.
Die neuen Beschlüsse der EU könnten sich positiv auf E.on auswirken, da das Unternehmen verstärkt in erneuerbare Energien investiert. Durch die erhöhten Ziele für erneuerbare Energien und die beschleunigten Genehmigungsverfahren könnten sich Chancen für E.on ergeben, seine Investitionen in erneuerbare Energien wie Wind- und Solarkraft zu erhöhen und damit seinen Marktanteil auszubauen. Außerdem könnten die neuen Vorgaben zu einer erhöhten Nachfrage nach effizienten Energielösungen und intelligenter Energieinfrastruktur führen, wovon E.on als Anbieter solcher Dienstleistungen profitieren würde.
Steile Rally
Besonders aber aus charttechnischer Sicht ist die E.on-Aktie im Moment ein Hingucker. Seit Mitte Oktober klettert sie in einem steilen Aufwärtstrend nach oben. Das Plus beläuft sich bereits auf 56 Prozent. Doch nun könnte es nochmal spannend werden. Der Titel ist in eine Volumen-Lücke (zwischen 11,20 und 11,70 Euro) gelaufen. In der Regel werden solche Bereiche dynamisch durchquert. Die Chancen stehen damit gut, dass sich die Rally bis an das nächste Volume-Peak bei 12,05 Euro fortsetzt. Direkt darüber wartet dann schon das nächste Ziel am Mehrjahreshoch bei 12,54 Euro.
Bei E.on läuft es derzeit rund. Die Zahlen fielen gut aus, auch die Experten loben. Auch das Chartbild hat sich dank der steilen Rally aufgehellt. Dennoch: Die großen Wachstumsfantasien fehlen bei der Aktie. Kurz- bis mittelfristig muss mit einer Korrektur gerechnet werden. Der Wert bleibt damit eine Halteposition.
Gewinne sind immer möglich – es kommt einfach nur auf den richtigen Einstiegszeitpunkt und die passende Strategie an. Fundierte Anhaltspunkte für den optimalen Einstieg kann die Charttechnik liefern. Der Technische Analyst Timo Nützel veröffentlicht mehrfach pro Woche eine neue Ausgabe.