Die EU-Mitgliedsstaaten haben Corona-Impfstoff bei Valneva bestellt, allerdings deutlich unter der Menge, die der gekündigte Vorabkaufvertrag vorsah. Trotz dieser Enttäuschung erhöhen die Analysten von First Berlin ihr Kursziel für die Aktie des europäischen Impfstoff-Entwicklers und sprechen nun eine klare Kaufempfehlung aus.
Simon Scholes hat das Kursziel in einer Studie vom Dienstag um 0,50 Euro auf 12,50 Euro angehoben, das Votum lautet nun "Buy" (zuvor "Add"). Die bisher geringe Akzeptanz von VLA2001 lasse vermuten, dass nicht genügend zusätzliche Aufträge eingehen werden und das Programm eingestellt werde, so der Analyst.
First Berlin rechnet nun in den Jahren 2022 und 2023 mit Gesamtlieferungen in Höhe von 11,5 Millionen Dosen (vorher 13,0 Millionen Dosen). Das Research-Haus gehe allerdings auch davon aus, dass mehr als die Hälfte dieser Dosen (zuvor nicht im Bewertungsmodell berücksichtigt) an weniger entwickelte Märkte zu einem niedrigeren Durchschnittspreis geliefert werden als an entwickelte Märkte.
Scholes korrigierte seine Umsatzerwartungen für VLA2001 nach unten. Dem gegenüber stehen in seinem Bewertungsmodell jedoch niedrigere F&E-Kosten in Verbindung mit der Einstellung des VLA2001-Programms.
Das Corona-Impfstoff-Projekt steht ganz klar auf der Kippe. Kann das Unternehmen in den kommenden Wochen und Monaten dennoch neue Lieferverträge abschließen, die ausreichen, um die Entwicklungen rund um VLA2001 weiter voranzutreiben, dürfte die Aktie wieder deutlich höher notieren. Der Impfstoff-Titel befindet sich derzeit nicht auf der Empfehlungsliste des AKTIONÄR.
Hinweis auf Interessenkonflikte:
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Valneva.