Der Medizintechnik-Konzern Siemens Healthineers hat in den USA grünes Licht für seinen Corona-Antikörpertest erhalten. Die Gesundheitsbehörde FDA habe für den Test auf Sars-Cov-2-Antikörper eine sogenannte Notzulassung erteilt, so das Unternehmen in einer Mitteilung am Montag. Es könnten monatlich bis zu gut 50 Millionen Testeinheiten produziert werden. Das sind rund doppelt so viel wie Ende April angekündigt. Im dünnen Feiertagsgeschäft legte der Aktienkurs von Siemens Healthineers auf der Handelsplattform Tradegate um ein halbes Prozent zu.
Bereits vor Kurzem hatte der Konzern gemeldet, mit der weltweiten Auslieferung seines Antikörpertests für das Coronavirus Sars-CoV-2 begonnen zu haben. Hergestellt werden die Tests in zwei Produktionsstätten den USA. In den Laboren des Landes stehen auch die meisten Analysesysteme des Erlanger Unternehmens. Die Tests sollen von dort auch in die EU exportiert werden. Auch die Produktion seiner molekulardiagnostischen Tests, die nicht auf die Antikörper, sondern auf das Virus selbst reagieren, will Siemens Healthineers stärker hochfahren.
Das US-Analysehaus Bernstein Research hat die Einstufung für Siemens Healthineers mit Blick auf Auslieferung eines Antikörpertests für das Coronavirus auf "Outperform" mit einem Kursziel belassen. Die Produktionskapazitäten seien doppelt so hoch wie das Unternehmen im April in Aussicht gestellt habe, schrieb Analystin Lisa Bedell Clive in einer am vergangenen Dienstag vorliegenden Studie. Damit steige die Wahrscheinlichkeit, dass sich der Test positiv auf das zweite Halbjahr des Medizintechnik-Unternehmens auswirke.
Die Aktie von Siemens Healthineers notiert nur ganz knapp unter dem erst vor Kurzem bei 47,27 Euro markierten Allzeithoch. DER AKTIONÄR bleibt wie auch das Gros der Analysten sehr zuversichtlich. Anleger lassen die Gewinne laufen, die Aktie bleibt ein Basisinvestment.
(Mit Material von dpa-AFX)