Die Aktie des dänischen Insulin-Hersteller Novo Nordisk gibt am heutigen Mittwoch ordentlich Gas. Fast vier Prozent geht es am Abend auf der Handelsplattform Tradegate nach oben auf 59,34 Euro. Das Papier profitiert von der Nachricht, dass das Unternehmen eine klinische Late-Stage-Studie startet, um sein Medikament Semaglutid bei der Behandlung der frühen Alzheimer-Krankheit zu testen. Dies hat die Nachrichtenagentur Reuters berichtet.
Der Sydbank-Analyst Soeren Loentoft beschrieb den Schritt als "gutes Signal", das das Vertrauen von Novo in das Medikament zeigt, warnte jedoch davor, dass die Entwicklung von Therapien für Alzheimer schwierig sei. "Viele haben es in den letzten Jahren erfolglos versucht, daher handelt es sich um eine Hochrisikostudie, und es ist keineswegs sicher, dass Novos Semaglutid eine Wirkung haben wird", sagte er.
Das Medikament, ein GLP-1-Rezeptoragonist, stimuliert die Insulinproduktion bei Patienten mit Typ-2-Diabetes.
"Aufgrund des wachsenden ungedeckten medizinischen Bedarfs und des zunehmenden Nachweises eines möglichen therapeutischen Nutzens von GLP-1 werden wir die Vorteile von oralem Semaglutid bei der frühen Alzheimer-Krankheit untersuchen", sagte Mads Krogsgaard, Chief Scientific Officer von Novo, in einer Erklärung.
Das Unternehmen sagte, Tierstudien hätten gezeigt, dass Semaglutid die Neuroinflammation reduziert und die Gedächtnisfunktion verbessert.
Die Phase-3a-Studie, in der die Wirksamkeit und Sicherheit einer täglichen Dosis von 14 Milligramm oralem Semaglutid untersucht wird, soll in der ersten Hälfte des Jahres 2021 beginnen und etwa 3.700 Personen umfassen, sagte Novo.
Es ist zumindest ein Funken Hoffnung, dass es doch bald entscheidende Fortschritte bei der Behandlung von Alzheimer geben könnte. Bisher sind jedoch alle Unternehmen gescheitert.
Aus Anlegersicht konnte sich die Aktie von Novo Nordisk mit dem heutigen Kurssprung von der 200-Tage-Linie deutlich nach oben absetzen. Der AKTIONÄR bleibt zuversichtlich. Die Aktie von Novo Nordisk befindet sich auch im Schlag-den-Buffett-Depot des AKTIONÄR.
(Mit Material von dpa-AFX)