Der Pharma- und Laborausrüster Sartorius hat im ersten Geschäftsquartal deutlich besser abgeschnitten als am Markt erwartet und wird für den Rest des Jahres mit Blick auf seine Zukäufe optimistischer. Das erwartete Umsatzwachstum in diesem Jahr liege nun bei 15 bis 19 Prozent, teilte das MDAX-Unternehmen am Dienstag in Göttingen mit. Zuvor war das Unternehmen noch von 10 bis 13 Prozent ausgegangen. Die operative Marge (Ebitda) soll weiterhin auf rund 27,5 Prozent steigen, 2019 lag sie bei 27,1 Prozent. Aufgrund der andauernden Corona-Pandemie stehe die Prognose unter größerer Unsicherheit als üblich, hieß es weiter.
Im ersten Geschäftsquartal steigerten die Göttinger ihren Umsatz gegenüber dem Vorjahreszeitraum um knapp 17 Prozent auf 509,9 Millionen Euro. Zwar wies Sartorius darauf hin, dass die Vergleichswerte aus dem Vorjahr moderat ausgefallen sind. Analysten hatten trotzdem deutlich weniger erwartet. Der Auftragseingang legte um rund 30 Prozent auf 629,4 Millionen Euro zu. Das bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) erhöhte sich um gut ein Fünftel auf 137,9 Millionen Euro. Unter dem Strich stieg der Gewinn um 17,5 Prozent auf 57,1 Millionen Euro.
Der Pharma- und Laborausrüster Sartorius stellt allerdings seine Dividende zur Disposition. "Wir gehen davon aus, uns noch für einige Zeit auf erhebliche Unsicherheiten und Risiken einstellen zu müssen", sagte Konzernchef Joachim Kreuzburg am Dienstag bei der Vorlage der Geschäftszahlen zum ersten Quartal. Daher werde das Management den bisherigen Dividendenvorschlag von 0,71 Euro je Vorzugsaktie und 0,70 Euro je Stammaktie möglicherweise herunterschrauben. Kreuzburg sieht in der derzeitigen Situation zugleich auch zusätzliche Chancen "zur weiteren Verstärkung mit innovativen Technologien".
Seine diesjährige Hauptversammlung will Sartorius wegen der Coronavirus-Pandemie online ausrichten. Die Hauptversammlung sollte ursprünglich am 26. März stattfinden.
Die Aktie von Sartorius reagiert am Dienstagmorgen mit einem leichten Minus. Zum Wochenstart war es dem Papier gelungen bei 245,00 Euro ein neues Allzeithoch zu markieren. DER AKTIONÄR bleibt sehr zuversichtlich für die Aktie und empfiehlt, die Gewinne laufen zu lassen. Ein Stopp sollte knapp unterhalb der 200-Tage-Linie platziert werden. Ein Cut der Dividende wäre zwar sicherlich für die Anleger ärgerlich, allerdings ist Sartorius ohnehin kein klassischer Dividendentitel. Die Dividendenrendite würde selbst bei 0,71 Euro je Aktie lediglich bei 0,3 Prozent liegen.
(Mit Material von dpa-AFX)