Die Bullen bei Sartorius sind zurück. Die Vorzüge des Göttinger Laborausrüsters legten am Donnerstag nach den Zahlen zum dritten Quartal sowie einer positiven Entwicklung beim Auftragseingang auf der Handelsplattform Xetra um rund 16,5 Prozent zu. Die ersten Analysten haben sich nach dem Zahlenwerk zu Wort gemeldet.
Das US-Analysehaus Bernstein Research hat die Einstufung für Sartorius nach Zahlenauf "Underperform" mit einem Kursziel von 198 Euro belassen. Der Labordienstleister habe sich stabilisiert, schrieb Analystin Delphine Le Louet. Genau das habe sie sehen wollen. Es gebe aber auch keine Gründe, nun in Optimismus zu verfallen. Der Auftragseingang des Labordienstleisters bleibe in absoluter Höhe niedrig. Für mehr als eine Stabilisierung spreche das nicht.
Auch die DZ Bank bleibt skeptisch und sieht Abwärtspotenzial für den DAX-Titel. Das Votum lautet "Sell" mit einem fairen Wert von 170 Euro. Der Labor- und Pharmazulieferer habe die niedrigen Erwartungen erfüllt, so Analyst Sven Kürten in einem am Donnerstag vorliegenden Kommentar. Doch trotz der leicht erholten Auftragstendenz und des gestiegenen Optimismus des Managements bleibe unklar, wie stark die Erholung ausfalle und wie gut die Wachstumsperspektiven in den kommenden Jahren seien. Vor diesem Hintergrund sei die Aktie immer noch zu teuer.
Völlig anderer Meinung sind hingegen die Experten von JPMorgan. Die Einschätzung lautet nach wie vor "Overweight" mit einem Kursziel von 290 Euro. Besonders gut habe laut Analyst Richard Vosser das Segment Bioprozesstechnik (BPS) abgeschnitten.
Noch optimistischer wird am Freitag die LBBW. Die Analysten der Landesbank schrauben das Kursziel auf 300 Euro für die Vorzüge von Sartorius nach oben.
DER AKTIONÄR teilt die Einschätzung der skeptischen Analysten. Im Vorfeld der Zahlen, auch aufgrund einer erneuten Gewinnwarnung des Schweizer Wettbewerbers Tecan, war die Erwartungshaltung niedrig. Zwar zeichnet sich eine Stabilisierung ab und das kleine Plus beim Auftragseingang sorgt für positive Impulse. Der Wert ist mit einem KGV von 50 für das kommende Jahr allerdings sehr sportlich bewertet. Das Aufwärtspotenzial bleibt nach Ansicht des AKTIONÄR vorerst begrenzt.
(Mit Material von dpa-AFX)