Die Spekulation auf eine nachhaltige Trendwende bei der DocMorris-Aktie ist nicht aufgegangen. Am Donnerstag verlor das Papier knapp 29 Prozent und der Börsenwert sank auf nur noch 178 Millionen Schweizer Franken. Kein Wunder, will das Unternehmen über eine Kapitalmaßnahme 200 Millionen Franken einsammeln und die bestehenden Aktionäre massiv verwässern. Auch Redcare Pharmacy geriet unter Druck.
Vom Kurssprung bei der Aktie von Redcare Pharmacy von zwischenzeitlich 17 Prozent vom Dienstag nach guten Zahlen und einem starken Ausblick ist gestern nichts mehr übrig geblieben. Der MDAX-Titel wurde nach den negativen DocMorris-Neuigkeiten mit nach unten gerissen.
Doch Anleger müssen Redcare Pharmacy und den großen Wettbewerber DocMorris unterschiedlich betrachten. Die ehemalige Shop Apotheke Europe wächst sowohl beim Geschäft mit rezeptfreien als auch mit rezeptpflichtigen Medikamenten (Rx, siehe Grafik) deutlich dynamischer. Gleiches gilt für den Ausbau der aktiven Kundenbasis.

Das Management von Redcare Pharmacy rund um CEO Olaf Heinrich will auch im Jahr 2025 die marktführende Position im Versandhandel von Medikamenten ausbauen. "Im operativen Bereich haben wir nach monatelanger harter Arbeit, die nicht nur die Produktentwicklung, sondern auch die Einbindung der Aufsichtsbehörden umfasste, die CardLink-Lösung für die volldigitale Einlösung von elektronischen Rezepten in Deutschland eingeführt", blickt der Firmenlenker im jüngsten Geschäftsbericht auf 2024 zurück. "Die anfängliche Resonanz auf diese Lösung war äußerst positiv, wie die Tatsache zeigt, dass Redcare zum Ende des Jahres die führende E-Apotheke in Deutschland war, nicht nur für Non-Rx, sondern auch für Rx. Dies und die weitere Digitalisierung des Gesundheitswesens in Deutschland und Europa sind gute Voraussetzungen für die weitere Entwicklung unseres Marktanteils im bedeutenden Rx-Markt", so Heinrich weiter.
Die Wachstumsstory von Redcare Pharmacy ist intakt und die intensiven Marketinganstrengungen des Unternehmens zahlen sich immer mehr aus. Spekulativ ausgerichtete Anleger nutzen den Kursrücksetzer in Richtung Ausbruchsniveau zum Auf- beziehungsweise Ausbau der Position (Stopp: 110 Euro).