Pfizer: Pharma-Riese zieht die Reißleine

Pfizer: Pharma-Riese zieht die Reißleine
Foto: Karolis Kavolelis/Shutterstock
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Michel Doepke 21.02.2025 Michel Doepke

Keine guten Nachrichten vom US-amerikanischen Pharma-Giganten. Pfizer nimmt seine Gentherapie zur Behandlung der Hämophilie (Bluterkrankheit) vom Markt. Ein weiterer Rückschlag für das Unternehmen, welches bereits im Herbst vergangenen Jahres bei einer Sichelzellanämie-Therapie die Reißleine gezogen hat.

Wie die Nachrichtenagentur Reuters berichtet, habe Pfizer am Donnerstag bekanntgegeben, dass die weltweite Entwicklung und Vermarktung seiner Hämophilie-Gentherapie, Beqvez, unter Berufung auf die schwache Nachfrage von Patienten und ihren Ärzten eingestellt werde. Beqvez sei eine einmalige Therapie, die letztes Jahr in den USA für die Behandlung von Erwachsenen mit mittelschwerer bis schwerer Hämophilie B zugelassen wurde.

Indes wolle Pfizer seine Zeit und Ressourcen auf Hympavzi konzentrieren, ein injizierbares Medikament, das im Oktober zur Verhinderung oder Verringerung von Blutungsepisoden bei Hämophilie A- oder B-Patienten ab 12 Jahren zugelassen wurde, so Reuters weiter.

Pfizer ordnet mit dem Marktrückzug von Beqvez seine Aktivitäten im Bereich der seltenen Bluterkrankungen weiter. Vor wenigen Wochen erst hat der Pharma-Riese eine Entwicklungsvereinbarung mit Sangamo im Hämophilie-Segment beendet. Im Herbst wurde zudem Oxbryta vom Markt genommen. Hierbei handelte es sich um eine Therapieoption zur Behandlung der Sichezellkrankheit. Pfizer sicherte sich den Zugriff auf Oxbryta durch die Übernahme von Global Blood Therapeutics für satte 5,4 Milliarden Dollar (DER AKTIONÄR berichtete).

Created with Highcharts 9.1.2Pfizer4. Mär1. Apr29. Apr27. Mai24. Jun22. Jul19. Aug16. Sep14. Okt11. Nov9. Dez20. Jan17. Feb2324252627282930
Pfizer (WKN: 852009)

Die gestoppte Kommerzialisierung von Beqvez hat nur einen geringen Einfluss auf die wichtigsten operativen Kennziffern von Pfizer. Die Neuausrichtung der Aktivitäten im Bereich der seltenen Bluterkrankungen in den letzten Monaten lässt allerdings etwas die Zweifel an der Strategie des Managements rund um CEO Albert Bourla wachsen. Die Aktie ist derzeit kein Kauf.

Hinweis auf Interessenkonflikte:

Der Vorstand und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Pfizer.

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