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27.04.2024 Michel Doepke

Olivier Litzka von Andera Partners: "Über vier Milliarden Euro under Management"

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Boston Scientific Corporation

Die Life-Sciences-Branche ist ein kapitalintensives Geschäft, insbesondere in frühen Phasen der Entwicklung. Gerade das derzeitige Zinsumfeld erschwert es vor allem kleineren Unternehmen aus diesem Bereich. Das weiß auch Olivier Litzka von Andera Partners. Der Manager erklärt im Gespräch mit dem AKTIONÄR, welchen Ansatz die Gesellschaft verfolgt und ob sich das Umfeld bald wieder verbessern kann.

DER AKTIONÄR: Herr Litzka, können Sie uns eventuell ein paar Fakten zu Andera Partners insgesamt an die Hand geben?

Olivier Litzka: Wir decken verschiedene Bereich ab, darunter Private Equity, Venture Capital für die Life Sciences Branche, aber auch Private Debt. Der geografische Fokus liegt klar auf Paneuropa, im Life Sciences Bereich auch den USA. Inzwischen haben wir über vier Milliarden Euro under Management.

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Olivier Litzka von Andera Partners.

Was ist der Ansatz und die Vision von Andera Partners im Bereich Life Sciences?

Andera Partners gibt es inzwischen 24 Jahre und ist aus einer kleiner Rothschild-Filiale in Paris hervorgegangen. Wir begannen mit einem kleinen Fonds. Vor allem in kleinere, nicht börsennotierte Unternehmen investieren wir über unsere Venture-Capital-Fonds. Unsere Strategie besteht darin, ein Portfolio von Firmen in unsere Fonds zu legen, die einer ausgeglichenen Balance zwischen Entwicklungsstadium, Geographie und medizinischen Indikationen entsprechen. Des Weiteren gehören zwei Drittel unserer Beteiligungen dem Biotech-Bereich an, das verbleibende Drittel unserer Beteiligungen deckt die Medizintechnik ab.

Welche Trends innerhalb der Branche erachten Sie als besonders aussichtsreich?

Generell gilt, dass der Life-Science-Bereich kurzfristig kein Geschäft ist, sondern für langfristig ausgerichtete Investoren interessant ist. Der Sektor ist von Wellen getrieben. In der Onkologie zum Beispiel wurden in den letzten Jahren enorme Fortschritte erzielt. Eine der interessantesten Entdeckungen der letzten Jahre sind die Eigenschaften der GLP-1-Präparate. Ursprünglich als Diabetes-Medikamente entwickelt, entpuppten sich die Wirkstoffe als Adipositas-Medikamente, die sogar noch einen positiven Effekt auf kardiovaskulärere Erkrankungen haben.

Welche Beteiligungen von Andera Partners erachten Sie langfristig als besonders aussichtsreich?

Spannend in Deutschland finde ich persönlich die Tubulis GmbH aus München. Der Bereich der Antikörper-Wirkstoff-Konjugate, den sogenannten ADCs, ist extrem aussichtsreich. Gleiches gilt für den Radiopharma-Markt. Hier setzen wir auf das nicht börsennotierte Unternehmen Ariceum Therapeutics. Hochinteressant ist auch das Berliner Zelltherapie-Start-up T-knife. Aber auch im Medizintechnik-Sektor gibt es spannende Unternehmen in der Bundesrepublik, wie beispielsweise unsere Beteiligung TriCares, einem Spezialisten für Herzklappen.

Welche Beteiligungen sollte man über die Grenzen Deutschlands hinaus im Auge behalten?

In den USA haben wir die Beteiligung Mineralys an die Börse gebracht. Die Gesellschaft verfügt über einen aussichtsreichen Wirkstoffkandidaten gegen Bluthochdruck. Bei diesem Unternehmen haben wir die Serie-B-Finanzierung federführend im Jahr 2022 durchgeführt. Eine Erfolgsgeschichte war sicherlich auch Axonics – das Unternehmen wurde inzwischen von Boston Scientific übernommen. Hier hat Andera Partners bereits frühzeitig als Investor fungiert.

Mineralys Therapeutics (WKN: A3D5YN)

Wie sehen Sie den Biotech-IPO-Markt derzeit? Steigt wieder der Risikoappetit der Investoren?

Das Marktumfeld ist für kleine, unprofitable Unternehmen immer noch schwierig. Denn das Zinsniveau verharrt weiterhin auf einem hohen Niveau. Mit der Aussicht auf Zinssenkungen könnte sich das Umfeld für den Biotech-Markt wieder verbessern, das erste Quartal 2024 war durchaus positiv zu sehen.

Vielen Dank für das Gespräch!

Auch DER AKTIONÄR geht davon aus, dass mittelfristig niedrigere Zinsen den kapitalintensiven Life-Sciences-Sektor wiederbeleben werden. Über die wichtigsten Entwicklungen wird DER AKTIONÄR wie gewohnt berichten.

Wichtiger Hinweis: Nennungen an Firmen, insbesondere der gelisteten Unternehmen, stellen keine Investmentempfehlungen dar.

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