Die negativen Nachrichten aus dem Hause Novavax wollen einfach nicht abreißen. Der Corona-Impfstoff-Entwickler will sich über Kapitalmaßnahmen frisches Geld beschaffen. Anleger reagieren verschnupft und schicken die Aktie nach Bekanntgabe der Pläne um rund zehn Prozent in den Keller. Neue Tiefs sind wahrscheinlich.
Novavax möchte mit einer Kapitalerhöhung bis zu 125 Millionen Dollar einsammeln. Zugleich will der Impfstoff-Hersteller mit wandelbaren vorrangigen Schuldverschreibungen (Fälligkeit 2027) zusätzliche 125 Millionen Dollar bei den Marktteilnehmern platzieren.
Die Amerikaner wollen die liquiden Mittel für allgemeine Unternehmenszwecke, die fortgesetzte Markteinführung des Corona-Impfstoffs Nuvaxovid, die Ablösung von im Februar 2023 fälligen Schuldverschreibungen sowie für Ausgaben in Forschung und Entwicklung nutzen.
Auch das Covid-Impfstoff-Thema erhält einen Dämpfer. Die britische Regierung halbierte ihre bereits mehrfach angepasste Bestellung von Nuvaxovid. Novavax muss einen Teil der erhaltenen Vorauszahlungen zurückerstatten.
Mit dem nachbörslichen Kursrutsch von etwa zehn Prozent nähert sich der Impfstoff-Wert wieder dem 52-Wochen-Tief bei 16,65 Dollar an. Die Wahrscheinlichkeit ist hoch, dass der Platzierungspreis unter dieser Marke liegt und sich die Aktie nach einer möglichen erfolgreichen Kapitalerhöhung dem Wert annähert.
Novavax war mit der Entwicklung seines Corona-Impfstoffs zu spät dran, die Verkäufe konnten nicht annähernd die Erwartungen des Marktes erfüllen. Anleger sollten nicht ins fallende Messer greifen und andere Impfstoff-Titel bevorzugen. Dazu gehören die Aktien von Moderna und BioNTech.
(Mit Material von dpa-AFX)
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