Die Aktie von Morphosys hat am Freitag ihren hohen Kursgewinn vom Vortag nicht halten können. Die Papiere verlieren bis zum Mittag 2,8 Prozent auf 14,23 Euro und sind damit hinter Grand City Properties der zweitschwächste Wert des Tages im SDAX. Tags zuvor hatte Morphosys noch im Zuge der Jahresbilanz um mehr als sieben Prozent zugelegt.
Die Zahlen waren nicht so schlecht wie befürchtet ausgefallen, allerdings übten einige Experten auch Kritik. Morphosys kämpft mit schwachen Absatzzahlen für seine wichtigste Arznei Monjuvi. Analyst James Gordon von der US-Bank JPMorgan etwa senkte in einer am Freitag vorliegenden Studie nach Morphosys' Ergebnissen für 2022 seine Prognosen für das Blutkrebsmittel weiter. Zum wichtigen Krebsmedikamenten-Kandidaten Pelabresib seien zudem bis Anfang 2024 keine wegweisenden Neuigkeiten zu erwarten, ergänzte er. Morphosys setzt große Hoffnungen auf das Medikament, das die Firma zusammen mit Monjuvi in einigen Jahren zurück in die Gewinnzone führen soll. Die US-Bank JPMorgan hat die Einstufung für Morphosys auf "Underweight" mit einem Kursziel von 11 Euro belassen.
„Im Jahr 2023 werden wir die Phase-3-Studie für Pelabresib bei Myelofibrose weiter priorisieren, um Anfang 2024 Topline-Ergebnisse veröffentlichen zu können und den möglichen Einsatz von Pelabresib bei anderen myeloischen Erkrankungen zu untersuchen. Wir halten an unserem Engagement fest, neuartige Therapien zu entwickeln und auf den Markt zu bringen, die für Krebspatienten sicherer und wirksamer sein sollen, und wir freuen uns auf die Zukunft“, so Dr. Jean-Paul Kress, Vorstandsvorsitzender von Morphosys im Rahmen der Zahlenvorlage.
Die Berg- und Talfahrt der letzten Tage geht weiter, das Chartbild bei Morphosys ist weiter angeschlagen. Morphosys muss in den kommenden Monaten zeigen, dass die Fokussierung auf die wichtigsten Projekte von Erfolg gekrönt ist. Für Anleger heißt das, es ist weiter Geduld gefragt. Investierte Anleger bleiben dabei, sichern sich aber mit einem Stopp bei 11,50 Euro ab.
(Mit Material von dpa-AFX)